RÜSSELSHEIM – Die Arbeit in einem inklusiv zusammengesetzten Team ist für die Mitarbeitenden des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim Alltag. Schon seit Mitte 2017 sammelt das Museumsteam in den verschiedensten Bereichen Erfahrungen mit Beschäftigten mit Beeinträchtigungen.
Die Arbeitsgelegenheit konnte im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Rüsselsheimer Inklusions-Projekts, „StadtMuseum inklusive: beteiligen – nicht behindern!“ (2016 bis 2018), geschaffen werden und ist nun dauerhaft gesichert. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Stelle im Museum als Modellprojekt für Inklusion in der Stadtverwaltung dauerhaft zu verankern“, zeigt sich Bürgermeister Dennis Grieser begeistert.
Von Anfang setzte die Zusammenarbeit positive Impulse und bereicherte das Team. Sie veränderte den Blick auf das Museum, seine Ausstellungen und die alltäglichen Arbeitsabläufe nachhaltig und schärfte die Aufmerksamkeit für mögliche Barrieren. Von dieser neuen Perspektive profitieren nicht nur die inklusiven museumspädagogischen Angebote, sondern alle Arbeitsbereiche des Museums.
Seit Herbst 2019 verstärkt die 39-jährige Karin Keil an zwei Tagen in der Woche das Museumsteam und radelt bei schönem Wetter am liebsten mit dem Fahrrad in die Festung. Die übrige Zeit arbeitet sie in den Werkstätten für Behinderte Rhein-Main e.V. (WfB) in Königstädten. Dort setzt sie sich als Frauenbeauftragte auch für die Belange der weiblichen Beschäftigten ein. In viele Aufgabenbereiche des Museums konnte sich Karin Keil in den letzten Monaten einarbeiten und auch eigene Zuständigkeiten übernehmen. Um Brücken zu bauen, hat das Museum Arbeitsabläufe neugestaltet und zusammengestellt und dabei die Erfahrung gemacht, dass vieles möglich ist, um Barrieren zu überwinden.
Karin Keil unterstützt das Sekretariat bei Versandaktionen, arbeitet Karteikarten im Stadtarchiv ein, hilft beim Aufbau der didaktischen Sammlung und bei der Dateneingabe in der Restaurierung. Auch in die Vorbereitungen von Sonderausstellungen ist sie eingebunden, ebenso in die Organisation museumspädagogischer Angebote. Auf die Frage, welche Arbeit ihr am meisten Spaß macht, erklärt sie lachend „Mir gefällt die Abwechslung hier in der Museumsarbeit“.
Mit Blick auf die Zukunft sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Grieser: „Ich wünsche mir noch mehr berufsintegrierte Beschäftigungsplätze in der Stadtverwaltung, damit wir Inklusion noch besser leben können und das Modell zur Regel wird.“
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales