Start Mainz-Ebersheim „Gemeinsam für Ebersheim“ Anette Odenweller (CDU) neue Ortsvorsteherin in Mainz-Ebersheim

„Gemeinsam für Ebersheim“ Anette Odenweller (CDU) neue Ortsvorsteherin in Mainz-Ebersheim

Anette Odenweller (links) im Gespräch mit Ebersheimer Bürgerinnen und Bürgern anlässlich der Fackelwanderung des Ebersheimer Gewerbevereins - Foto: Ulrich Nilles

EBERSHEIM – Am 16. Juni 2019 wurde Anette Odenweller (CDU) in einer Stichwahl zur neuen Ortsvorsteherin von Mainz-Ebersheim gewählt. Journal LOKAL gratuliert Frau Odenweller zu ihrem Wahlerfolg und möchte ihre zukünftige politische Arbeit in folgendem Interview vorstellen.

Journal LOKAL: Frau Odenweller, unmittelbar nach Ihrem Wahlerfolg sprechen Sie davon, dass es nun an der Zeit sei, in Ebersheim „wieder die Politik und die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt“ zu stellen. Welche Anliegen sind das?

Anette Odenweller: Ja, mein Engagement muss Ebersheim dienen, wir hatten einige Themen im Ortsbeirat, die durch Alleingänge fast zum Scheitern kamen. Ich werde immer wieder mit allen Beteiligten Gespräche führen, ganz nach meinem Wahlmotto „Zuhören, mitnehmen, handeln.“ Wir waren da ja etwa beim Thema Ortsmitte schon auf einem guten Weg, darauf kann man gut aufbauen auch mit Blick auf andere Themen. Es geht mir hier vor allem um Kommunikation auf Augenhöhe und Verlässlichkeit. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß.

JL: Das Motto der CDU lautet „Gemeinsam für Ebersheim“. Werden Sie bei Ihrer künftigen Arbeit auch die anderen Parteien mit ins gemeinsame Boot nehmen? Wenn ja, wie soll dieses gemeinsame Boot aussehen?

AO: Gemeinsam für Ebersheim bedeutet in erster Linie transparente, bürgernahe Arbeit, mit den Bürgern für die Bürger! Natürlich gilt dies auch für die Zusammenarbeit mit den anderen politischen Kräften. Ich bin selbstverständlich für jedes Gespräch offen, um das Beste für Ebersheim zu erreichen, wenn es denn gewünscht wird. Zu einem Gespräch gehören ja immer mindestens zwei. So ein gemeinsames Boot muss immer offen für alle sein, auch wenn nicht immer alle bei jeder Fahrt mit dabei sein wollen. Das ist dann aber ein Stück weit politische Normalität.

JL: In Ihrem Wahlkampf sprachen Sie sich für einen vierspurigen Ausbau der Rheinhessenstraße unter Berücksichtigung aller Verkehrsträger aus. Gibt es bereits konkrete Pläne zur Umsetzung dieses ambitionierten Projekts?

AO: Ja, den hatte ich im Stadtrat, mit der CDU-Stadtratsfraktion, gefordert, leider wurde er nur in den Verkehrsausschuss zurückverwiesen. Dennoch ist es mir ein Herzensanliegen, an dem ich dran bleiben werde. Wir hatten dazu ja unmittelbar vor der Kommunalwahl eine hochkarätig besetzte Veranstaltung u.a. mit Oberbürgermeisterkandidat Nino Haase und der Landrätin Dorothea Schäfer. Wichtigstes Ergebnis: Es gibt schon viele Ideen und Konzepte, teilweise schon seit Jahren, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. Aber auch hier geht es nur gemeinsam mit Stadt, Landkreis und dem Land Rheinland-Pfalz. Wenn alle wirklich eine gute Lösung wollen, dann bekommen wir die auch hin.

JL: Sie möchten den Ortskern mit abgestimmtem Verkehrskonzept aufwerten. Wie soll diese Aufwertung aussehen? Welche finanziellen Ressourcen stehen dafür zur Verfügung?

AO: Hier haben wir, CDU Ebersheim und SPD Ebersheim einen gemeinsamen Antrag gestellt. Eine Antwort steht noch aus. Solange wir keine Planungsmittel haben, können wir da nicht loslegen.

JL: Der Gewerbeverein Ebersheim beklagt seit Längerem die fehlende Flächenzuweisung zur Ausdehnung und Erweiterung des Gewerbegebiets. Welche konkreten Möglichkeiten sehen Sie, dieses brisante Thema zeitgemäß anzugehen?

AO: Diese Frage wurde schon beim Neujahrsempfang des Gewerbevereins thematisiert, und auch da gilt es weiter dranzubleiben und weitere Gespräche mit der zuständigen Dezernentin zu führen.

JL: Die CDU möchten sich stark machen für die Belange von Jung und Alt sowie der Vereine. Stößt eine kleine Gemeinde wie Ebersheim hier nicht an Grenzen der Finanzierbarkeit? Oder anders gefragt: Hat die neue Ortsvorsteherin hier nicht zuviel versprochen?

AO: Nein, es ist vieles möglich, wenn alle an einem Strang ziehen. Bei diesem Thema geht es mir auch weniger um finanzielle Mittel, auch wenn die natürlich nicht schädlich sind, sondern um die Gleichbehandlung aller Vereine und Bürger, junger und alter Menschen, die Lauten genauso wie die Leisen, die manchmal überhört werden. Auch deshalb brauchen wir noch mehr offene Gesprächsangebote, da gibt es einige Ideen. Klar ist: Ältere Mitbürger erreiche ich auf anderen Kommunikationswegen als jüngere.

JL: Erlauben Sie uns abschließend noch eine persönliche Frage: Was macht die neue Ortsvorsteherin, wenn sie nicht mit Beruf und Ehrenamt befasst ist?

AO: Sehr gute Frage, besonders nach diesem langen Wahlkampf. Ich genieße meine Zeit mit meiner Familie.

Frau Odenweller, Journal LOKAL bedankt sich herzlich für das Interview und wünscht Ihnen eine gute Hand bei Ihrer neuen Aufgabe!

Die Fragen stellte Ulrich Nilles