MAINZ – In Mainz soll das Abstellen von E-Scootern bald nur noch an festen Stationen möglich sein. Von der Stadt liegen Pläne vor, das Abstellen von E-Scootern nur noch in 11 Flächen in der Mainzer Neustadt zu erlauben. Wird das Angebot dadurch unnötig eingeschränkt oder handelt es sich um eine sinnvolle Maßnahme zur Befreiung der Gehwege?
Diese Frage diskutierte der ökologische Verkehrsclub VCD Rheinhessen im Hinblick auf die Relevanz von Leih-E-Scootern für eine umwelt- und menschenfreundliche Mobilität in der Stadt. „Die städtischen Planungen für markierte Abstellzonen führen einerseits sicherlich zur Reduktion der Konflikte zwischen Fußgängern und abgestellten E-Scootern“, so Matthias Borsdorf vom VCD. Die Anzahl der markierten Abstellflächen müsse aber deutlich höher sein, als von der Stadt Mainz geplant, um das Potenzial von E- Scootern in Kombination mit dem ÖPNV als Alternative zum PKW voranzutreiben.
Eine zu geringe Anzahl von Abstellflächen birgt die Gefahr, dass die Nutzung von E- Scootern weniger attraktiv wird und ehemalige Nutzer:innen wieder vermehrt Auto fahren. Dies bestätigen auch die von uns angefragten Leih-E-Scooter-Unternehmen. Zu wenig Abstellflächen sorgen dafür, „dass das System in der gesamten Stadt für Nutzende deutlich unattraktiver wird, da, quartierübergreifend, viele Mieten im Innenstadtbereich starten oder enden“, meint Johannes Knippenerg (TIER). Erfahrungen aus anderen Städten hätten gezeigt, dass E-Scooter-Parkplätze nicht mehr als 150 Meter voneinander entfernt sein sollten, um als Bindeglied für die erste und letzte Meile interessant zu bleiben.
Mit Blick auf tausende PKW-Parkplätze im öffentlichen Raum der Mainzer Innenstadt empfiehlt der VCD Rheinhessen eine Umgestaltung von Parkplätzen in Kreuzungsnähe zugunsten von mehr definierten Abstellflächen für E- Scooter.
red