EBERSHEIM – Dissonanzen begleiten derzeit die Arbeit im Ebersheimer Ortsbeirat. Vergleichbar mit einem Hintergrundrauschen lassen sie sich in den Sitzungen seit der jüngsten Kommunalwahl und der Ablösung des alten Ortsvorstehers Matthias Gill (Grüne) durch die Christdemokratin Anette Odenweller wahrnehmen. Eine Klärung soll nun ein geplantes Gespräch bringen, informierte nun Odenweller.
In der jüngsten Sitzung kulminierte das Geschehen. Die komplette Fraktion der Grünen blieb der Zusammenkunft fern. Auf Nachfrage der Lokalen Zeitung erklärte Gill dies mit dem Wunsch, ein Zeichen zu setzen. „Es ist an der Zeit, Position zu beziehen und deutlich zu machen, dass wir gemeinsam für Ebersheim unterwegs sein sollten.“ Aus der Sicht der Grünen sei deren Einfluss auf die Ortspolitik trotz der vier Sitze nicht mehr von Bedeutung gewesen. Kontrovers, mit verschiedenen Ideen und im Respekt im Umgang miteinander zu diskutieren, das hätten die Grünen im Ortsbeirat vermisst. „Demokratie wurde auf Mehrheitsbeschlüsse reduziert.“ Mit „Schmollen“ oder ähnlichem Verhalten habe das Fernbleiben in der Ortsbeiratssitzung jedenfalls nichts zu tun, unterstrich Gill. Er und seine Kollegen rufen viel mehr auf, für eine konstruktive und ergebnisoffene Auseinandersetzung für das Wohl von Ebersheim zu sorgen.
Für Ortsvorsteherin Odenweller ist die Sache klar: „Wenn es etwas zu klären gibt, sollte man es direkt tun und nicht in der Öffentlichkeit oder vor der Presse.“ Grundsätzlich finde sie die Kritikunbegründet. „Bis zum Lockdown haben wir das Miteinander sehr konkret praktiziert.“ Alle Fraktionssprecher seien vor der jeweiligen Sitzung von der Ortsverwaltung zum Gespräch eingeladen, um über die Tagesordnung und die Positionen zum jeweiligen Antrag vorab zu sprechen. Doch hätten die Grünen diese informellen Übereinkünfte mehr als einmal über Bord geworfen, stellt die Ortsvorsteherin fest. „Warum treffen wir uns dann überhaupt?. Diese Frage musste ich mir von anderen Fraktionen des Öfteren anhören.“
Dass sich die Fronten verhärten, wolle sie nicht, sagt Odenweller. Im Moment reduziere sie zwar coronabedingt absichtlich die Anzahl zusätzlicher Sitzungen. Doch für ein klärendes Gespräch mit ihr und den Fraktionssprechern habe das Rechtsamt grünes Licht gegeben. „Ich warte die Rückmeldungen der Fraktionen ab, dann lege ich den Termin fest.“