
WEISENAU – Voraussichtlich im Jahr 2028 ist Baubeginn für die Anbindung des neuen Heiligkreuzviertels und von Weisenau an das bestehende Straßenbahnnetz in Hechtsheim und der Oberstadt. Die frühzeitige Bürgerbeteiligung hat bereits im März begonnen. Die Ausbaupläne stellte Christian Jakobs, Projektleiter Straßenbahnausbau bei der Mainzer Mobilität, vor kurzem im Weisenauer Ortsbeirat vor.
„Wir sind in der Grundlagenermittlung“, sagte Jakobs zu Beginn. „Deshalb haben wir mit einer Online-Veranstaltung mit der frühzeitigen Bürgerbeteiligung begonnen.“ Hauptziel sei, die Neubürger des Heiligkreuzviertels über den Bestand, die Straßenbahn durch die Geschwister-Scholl-Straße nach Hechtsheim, mit anzubinden. Markante Standorte in der Oberstadt und in Weisenau seien die Unikliniken, das Marienhaus Klinikum, der Campus von Biontech, das Gymnasium Oberstadt, das Gymnasium Theresianum, der Volkspark, die IGS Europakreisel und eben das große Neubaugebiet Heiligkreuzviertel. Mögliche Zielgebiete seien Haltestellen mit hoher Nachfrage wie etwa Alter Friedhof, Laubenheimer Straße, Am Großberg, Frankenhöhe und Volkspark. „Wir haben noch keine konkreten Variantenideen“, bekannte Jakobs. Zunächst seien die Bürger gefragt, ihre Ideen einzubringen.
Davon machte der Ortsbeirat in der anschließenden ausführlichen Diskussion reichlich Gebrauch. Tobias Hoffmann (SPD) äußerte die Befürchtung, dass der Weisenauer Ortskern durch den Straßenbahnausbau eine Buslinie verliert. „Wir werden in Weisenau keine Busleistungen einschränken“, versicherte Jakobs. Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) fragte nach, ob kleine Elektrobusse etwa am Alten Friedhof eingesetzt werden könnten. „Das ist durchaus denkbar, die Fördermöglichkeiten sind höher“, antwortete Jakobs. Annette Wöhrlin (CDU) bedauert, dass es keine Möglichkeiten gibt, die Straßenbahn direkt durch das Heiligkreuzviertel zu führen. Sie prangerte Versäumnisse in der Planung für das nach dem Ausbau 6000 Einwohner zählende Gebiet an. Der Untergrund dort sei schon komplett erneuert worden, weshalb ein Straßenbahnausbau durch das Heiligkreuzviertel nun tatsächlich aus Kostengründen und planungstechnischen Gründen nicht mehr in Frage komme, bestätigte Jakobs. Umso wichtiger sei, das Heiligkreuzviertel zumindest gut anzubinden.
Autor: Oliver Gehrig