ZORNHEIM – Heimat ist weit mehr als das, was eine Gemeinde „zu bieten hat“, wie zum Beispiel Vereinsleben, intakte Straßen, Gewerbe, Kindergärten, Schulen und Vieles mehr.
Das alles sind Dinge, die kann eine Heimat als Infrastruktur gut gebrauchen, hinreichende Bedingungen sind dies aber nicht. Das heißt, sie alleine reichen nicht aus, um unsere Gemeinde zur Heimat zu machen. Notwendige Bedingung von Heimat ist „das Sichhineinleben, das Heimischmachen. Heimat ist nicht nur Umgebung oder Milieu, an das man sich anpasst, sondern wesentlich etwas, das erst zu schaffen ist. Eine Verbindung des Vertrauten und Bekannten zu uns selbst.“ (Zit. nach HWPh). Heimat und Gemeinschaft kann ich nur mit-schaffen und mit-erleben. Ja, wir bringen schaffend die Geschichte hervor. Und so bringen wir auch schaffend unsere Gemeinschaft hervor.
In diesem Sinne ist unsere Geschichte immer auch Teil unserer Gemeinschaft von heute. Das bedeutet aber keineswegs eine Abgrenzung zu jenen, die bislang an der Geschichte nicht aktiv teilgenommen haben. Denn so wie Geschichte immer ein Prozess der Entwicklung ist, wird auch die Gemeinschaft von heute eines Tages zur gemeinsamen Geschichte werden, jederzeit offen, für Jedermann. Zu diesem Bewusstsein leistet unser Heimat- und Geschichtsverein einen wertvollen Beitrag. Daher haben wir ihn seitens der Gemeinde anlässlich unseres Neujahrsempfangs ausgezeichnet und sagen Danke für sein vorbildliches Engagement. Als Vertreter der fast 200 Mitglieder haben die Auszeichnung entgegengenommen die ehemaligen Vorsitzenden Alban Reinhardt und Franz Rudolf Kemler, sowie der aktuelle Vorstand, bestehend aus Frank Mattes, Conny Mattes und Fred Müller.
Zu ihren Tätigkeiten gehört zum einen als finanzielles sowie zeit- und arbeitsintensives Großprojekt der Umbau des zentral gelegenen Hauses Blüm. Als baulich sichtbares Zeugnis längst vergangener Tage soll es einmal als Archiv und Begegnungsstätte eröffnet werden. Dies zu erhalten ist ein Vorhaben, für das wir dankbar sein dürfen, dem Verein selbst, sowie allen Helfern und Unterstützern. Doch nicht nur das. Auch das Suchen nach vermeintlich versunkenen historischen Schätzen in den Scheunen, auf den Dachböden, in den Kellern und in den Fotoalben unserer Bürgerinnen und Bürger haben sie sich zur Aufgabe gemacht. So sind sie stets versucht, Zeugnisse unserer Vergangenheit zu sammeln, um sie nicht dem Vergessen preiszugeben.
Verbunden mit herzlichem Dank wünschen mein Rathaus-Team und ich dem Heimat- und Geschichtsverein weiterhin regen Zulauf an Mitgliedern, sowie gutes Gelingen für die Vorhaben, die sie sich gesetzt haben.
Dennis Diehl
Ortsbürgermeister