HOCHHEIM – Das Otto-Schwabe-Heimatmuseum beteiligt sich am Themenjahr 2022 zur Geschichte der Kelten, bei dem viele hessische Museen unter dem Motto „Keltenland Hessen“ auf Spurensuche gehen. Der Hochheimer Keltenspiegel wird in diesem Rahmen im Original und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im Archäologischen Landesmuseum, der Keltenwelt am Glauberg, zu sehen sein.
Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. So wurde der Keltenspiegel im März von der Restauratorin des Landesamts für Denkmalpflege Juliane Schmidt untersucht, um festzustellen, ob es Restaurierungsbedarf gibt. Es zeigte sich, dass der Spiegel sich in einem guten Zustand befindet und diesbezüglich kein Handlungsbedarf besteht.
In einem zweiten Schritt wurde das Objekt nun gescannt: der Digitalkurator des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege Christian Seitz und der Archäologe und Digitalkurator der Keltenwelt Christoph Röder kamen dazu ins Rathaus zu Besuch. Sie hatten einige technische Geräte im Gepäck. So fütterten sie ihren Rechner mit Daten der zahlreichen Einzelfotografien, die der Scanner dafür aufnimmt, um ein 3D-Modell zu erhalten.
Das Scannen selbst war jedoch nicht ganz einfach: der Keltenspiegel besteht aus einem dunklen Material, das gleichzeitig das Licht reflektiert, zudem ist der Rand der Scheibe sehr dünn – das alles sind schwierige Voraussetzungen für die Software, die die Daten zu einem plastischen Ding zusammensetzt. Auch lässt sich das empfindliche Original nicht einfach auf einen Träger spannen, sondern fordert viel Fingerspitzengefühl und Vorsicht bei der Handhabung. Nach dem ersten Scandurchgang bot der Computer eine gespaltene Scheibe in der Darstellung an. Doch nach mehreren Durchgängen und mit dem Knowhow der beiden Fachleute wurde mit den erhobenen Daten das adäquate Bild erzeugt und somit wird nun der Keltenspiegel auf eine neue Art zu betrachten sein.
Das 3D-Modell wird im nächsten Jahr zudem im Otto-Schwabe-Museum auf dem neuen interaktiven Bildschirm präsentiert.
Magistrat der Stadt Hochheim am Main