MAINZ – Die Digitalisierung von ausgewählten historischen Mainzer Zeitungen hat begonnen. Nun sind erste Ergebnisse des geförderten Projekts auf www.dilibri.de sichtbar. Bereits seit dem Jahr 2008 beteiligt sich die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz am rheinland-pfälzischen Digitalisierungsportal dilibri.
Zu ihren besonderen Schätzen gehört auch ein beachtlicher Bestand von Mainzer Zeitungen, deren Erscheinen bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Dieser bildet ein unerschöpfliches Reservoir für die unterschiedlichsten Forschungsbedarfe. Die Zeitungen werden kontinuierlich in der Benutzung stark nachgefragt, weshalb ihre Digitalisierung schon lange ein Wunsch war, den die Bibliothek aus eigener Kraft jedoch nicht angehen konnte. Mit Hilfe der Fördermittel konnte nun ein Dienstleister mit der Digitalisierung von fünf Mainzer Zeitungen bis zum Erscheinungsjahr 1920 beauftragt werden.
Insgesamt wurden über 440.000 Scans erstellt, die nun in Eigenleistung der Bibliothek strukturiert (d. h. zu einzelnen Zeitungsausgaben gruppiert und einem Kalender zugeordnet) und online gestellt werden. Bei den ausgewählten Titeln handelt es sich um die zwei größten Mainzer Tageszeitungen des 19. Jahrhunderts („Mainzer Journal“, seit 1848, und „Mainzer Anzeiger“, seit 1853, Vorgänger der Allgemeinen Zeitung) sowie um drei Zeitungen mit kürzerem Erscheinungszeitraum aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts („Mainzer Nachrichten“, „Mainzer neueste Nachrichten“ und „Neuester Anzeiger“).
Die Originale sind schon seit Jahrzehnten aus konservatorischen Gründen von der Benutzung ausgeschlossen; stattdessen werden Mikrofilme angeboten. Von diesen wurden nun auch die Scans erstellt – zur Schonung der Originale und da auf diese Art eine schnellere und preisgünstigere Massendigitalisierung möglich war. Die ersten 20 Jahrgänge (1853–1872) des Mainzer Anzeigers wurden mittlerweile auf dem Portal www.dilibri.de freigeschaltet.
Autor: red