MARIENBORN – Zum gemeinsamen Gedenken an die Kriegs- und Terroropfer hatten Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler und Dekan Markus Kölzer am Volkstrauertag an den Marienbrunnen vor der Pfarrkirche eingeladen. Es erschienen knapp 50 Bürgerinnen und Bürger, darunter Fahnenabordnungen der Marienborner Vereine: der TuS Marienborn, des DRK und der Freiwilligen Feuerwehr Marienborn.

Die Zeremonie startete mit dem Lied „Über den Sternen“, musiziert von der elfköpfigen Bläsergruppe des Musikvereins Marienborn. „Wir gedenken gemeinsam der Toten der Kriege in aller Welt und der Toten, die durch Unrecht-Regime ums Leben gekommen sind“, sagte Moseler zu Beginn. Er erinnerte an den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten im Gaza-Streifen. „Es gibt auch Krieg in den Köpfen“, mahnte Moseler. „Der Antisemitismus greift wieder um sich.“ Es gelte, aus der deutschen Geschichte zu lernen. Der Ortsvorsteher forderte, an den Schulen mehr demokratische Bildung, mehr Sozialkunde und mehr Geschichte zu lehren. „Wir sind zum aktiven Handeln ermahnt. Lassen Sie uns heute in aller Stille gedenken.“
Dekan Markus Kölzer erinnerte an die Schlachtfelder mit ihrer großen Zahl an Soldatengräbern, etwa in Verdun. Ein Besuch mache persönlich betroffen. „Sie werden lange nachdenklich sein“, sagte Kölzer. „Es sind die menschlichen persönlichen Schicksale, die uns berühren und die uns zum Nachdenken bringen.“ Nur wer sich erinnere, könne aus der Vergangenheit lernen. Kölzer sprach sich für eine demokratische, weltoffene Kultur aus. Mit dem ebenfalls vom Musikverein vorgetragenen Lied „Ich hatte einen Kameraden“ endete das Gedenken.
Oliver Gehrig