MAINZ – Es gab gleich dreifache Gelegenheit, um ein Jubiläum zu begehen: Anlässlich von 10 Jahre Fairtrade-Stadt Mainz, 35 Jahre Weltladen unterwegs als auch 50 Jahre Weltläden in Deutschland lud der Fairtrade Lenkungskreis zum Jubiläumsfest am Karmeliterplatz ein.
Hier nahm OB Nino Haase (parteilos) nach seinem Grußwort die Verlängerungsurkunde des Fairtrade-Titels für die Stadt Mainz um weitere zwei Jahre vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Fairtrade Deutschland, Dieter Overath entgegen. Eine Titelerneuerung tritt quartalsweise ein und gebündelt mit anderen Fairtrade-Towns. Fairtrade verbindet Konsumenten, Unternehmen und Produzenten und verändert Handel durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie würdevolle Arbeitsbedingungen für Arbeiter auf Plantagen in Ländern des weltweiten Südens.
Mainz denkt Global: Die Aktion sollte Bewusstsein schaffen für faire und nachhaltige Lebensmittel. Haase freute sich auch für den Weltladen, der 35 Jahre wurde und daneben für die Weltläden in Deutschland, die seit 50 Jahren gibt und erinnerte an die 22. Faire Woche 2023 im September. Der Hauptveranstalter der Fairen Woche, zum Thema „Klimagerechtigkeit“ unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr“, ist das Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und TransFair. Auf das Verhalten im Alltag eines jedem kommt es an. „Gehen Sie später noch einmal in den Weltladen und schauen Sie sich um“, bat der OB.

Übrigens im neu eingerichteten Stadthaus-Café wird auch Fair-Café ausgeschenkt. Dann trat Christoph Albuschkat ans Mikro, er ist seit der ersten Fairen Woche im Organisations-Team und kümmert sich darüber hinaus beim Weltladen-Dachverband um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Seit dem 29 September 1973 vor beinahe 50 Jahren wurde der erste Weltladen eröffnet und letztens wurde vom OB die 22. Faire Woche eröffnet. Dort erfährt man auch, was der faire Handel macht gegen die Klimakrise. Die Sichtbarkeit der Faire-Trade Produkte werden erhöht. Kaffee ist Handarbeit und verdient Wertschätzung 7. Tausend Bohnen muss ein einzelner Pflücker für ein Kilo Kaffee pflücken.
Die Wertschätzung schlägt sich natürlich im Preis nieder. Es kann sich keiner rausreden, wir sind ja alle gegen Kinderarbeit, aber wir sind ja alle für Schnäppchen. Bitte keine Produkte aus Ausbeutung kaufen.“
Gifty Rosetta Amo Antwi vom Weltladen Mainz berichtete, dass der „Weltladen“ öfter umbenannt wurde, erst hieß es der „Dritte Weltladen“, dann der „Eine Weltladen“ und schlussendlich einigte man sich auf den Namen „Weltladen“. Amo Antwi bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen die seit vielen Jahren ihnen die Treue halten. Besonders bei Dr. Sabine Gresch von der Landeshauptstadt Mainz, Amt für Stadtentwicklung, Agenda-Büro.
Ein Auszug aus dem Redebeitrag von Dieter Overath Weltladen-Dachverband – 50-jähriges Bestehen der Weltladen-Bewegung. „Die jungen Menschen in Afrika haben kein Bock mehr die Kaffeebohnen für einen Hungerlohn zu pflücken, wenn wir weiterhin Kaffee trinken wollen müssen wir umdenken“. Nach den Reden wurde zu einem Glas Sekt geladen.

Im Anschluss wurde zum fairen Frühstück geladen mit fairen Brotaufstrichen. Diese waren kostenfrei im Gegensatz zu den fairen Getränken die es vor dem Mainzer Weltladen gab. Die längste faire Frühstückstafel in Mainz war dazu schon von den Ehrenamtlichen aufgebaut worden. Zudem boten Vertreter diverser Initiativen ein Glücksrad zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen, ein WeltFairteilungsspiel, den Parcours „Mein ökologischer Fußabdruck“, Kinderschminken und eine Buttonmaschine an. Das alles wurde von Groß und Klein sehr gut angenommen.
Ein passendes Zitat, „Noch bevor du diesen Morgen dein Frühstück beendet hat, bist du auf die halbe Welt angewiesen“, Martin Luther King, stand Pate für diese Veranstaltung.
Claudia Röhrich