Start Mainz-Laubenheim Keine „Neue Mitte light“ für Laubenheim Planung >>>ÖDP-Antrag im Ortsbeirat nach langer...

Keine „Neue Mitte light“ für Laubenheim Planung >>>ÖDP-Antrag im Ortsbeirat nach langer Diskussion abgelehnt

Die Umgestaltung des Schotterplatzes hinter dem Wilhelm-Spies-Haus war nun Thema im Laubenheimer Ortsbeirat. Foto: Oliver Gehrig

LAUBENHEIM – Die Planungen zur neuen „Laubenheimer Mitte“ rund um das Wilhelm-Spies-Haus kommen nicht voran. Seit rund einem Jahrzehnt ringt der Laubenheimer Ortsbeirat mit der Stadt Mainz um eine Lösung. Einen neuen Vorstoß wagte nun die Laubenheimer ÖDP-Fraktion im Ortsbeirat. Sie beantragte, als eine Art „Laubenheimer Mitte light“ den Schotterplatz hinter dem Wilhelm-Spies-Haus umzugestalten, um irgendwie weiterzukommen. Doch diese kleine Lösung fand im Gremium nach langer Diskussion keine Mehrheit.

Die ÖDP hatte vorgeschlagen, den Schotter auf der hinteren Fläche zu entfernen und auf der nicht versiegelten Fläche drei bis fünf Bäume zu pflanzen. Möglich seien eine multifunktionale Fläche für Boule, ein Platz für kleinere Veranstaltungen, Sitzgelegenheiten mit Bänken und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Denkbar seien eine MVG-Fahrrad-Verleihstation für ein bis zwei Lastenräder und einige MVG-Leihräder für Besucherinnen und Besucher.

„Die Beschlussvorlage, auf die im Antrag Bezug genommen wird, ist von 2016“, erläuterte Ulrich Frings (ÖDP). „Hintergrund war die Aufwertung der Laubenheimer Mitte. Ich hatte jetzt im Vorfeld das Gefühl, dass es inzwischen nur noch um die Pfützen auf dem Parkplatz geht und um die Markierungen der Parkflächen.“ Frings: „Es ist nichts passiert seit 2016. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.“

Die Pfützen hinter dem Wilhelm-Spies-Haus sind ein Dauerärgernis. Foto: Oliver Gehrig

Die anderen Fraktionen hatten zahlreiche Einwände. Die Gestaltung der Hälfte der Freifläche separat umzusetzen sei keine Lösung, meinte Dr. Christian Hecht (FDP). „Ich halte das nicht für sinnvoll, weil danach überhaupt nichts mehr passiert. Wir setzen uns seit 20 Jahren für die neue Laubenheimer Mitte ein. Es ist nichts passiert, weil die Verwaltung offenbar aus Desinteresse die Planung immer wieder verschleppt.“ Ins gleiche Horn blies Sabrina Grimm (CDU): „Wir sehen das ähnlich. Wir wollen das langfristige Ziel der neuen Laubenheimer Mitte nicht konterkarieren und gefährden.“ Ortsvorsteher Norbert Riffel (CDU) teilte mit, dass zur Realisierung der Neuen Mitte auf ein Bundesprogramm zur Entsiegelung von Flächen zurückgegriffen werden könnte, das bis zu 90 Prozent der Gesamtkosten trägt. „Ich habe das Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger mitgeteilt, habe aber bisher noch keine Antwort erhalten“, so Riffel weiter. „Es muss eine Gesamtplanung her!“

Ähnlich sehen das die Laubenheimer Grünen. „Wir wollen mit einem weiteren nutzlosen Antrag keine Chancen vertun“, sagte Gabriele Müller (Grüne). Ralf Geißner (SPD) ergänzte: „Die Realisierung der Neuen Laubenheimer Mitte ist ein sehr komplexes Vorhaben.“ Es habe dazu bisher 59 Verwaltungsvorgänge gegeben. 30 Prozent der vorhandenen Parkplätzen würden wegfallen, prognostizierte der Sozialdemokrat. Geißner: „Wir sollten sehr vorsichtig herangehen und sollten erst mal eine Bürgerversammlung veranstalten.“ Kurzfristig sollte lieber über eine notwendige Instandsetzung als über Bauarbeiten nachgedacht werden. „Es ist eine Meinungssache“, fasste Ulrich Frings die Debatte zusammen. „Wir sind entgegengesetzter Meinung.“ Der ÖDP-Antrag zur „Neuen Laubenheimer Mitte light“ wurde bei einer Ja-Stimme der ÖDP und einer Enthaltung mit den Gegenstimmen von CDU, SPD, Grünen und FDP abgelehnt.

 

Oliver Gehrig