Start Hessen Kinder- und Jugendarbeit soll flächendeckend ausgebaut werden

Kinder- und Jugendarbeit soll flächendeckend ausgebaut werden

RÜSSELSHEIM – Die Stadt Rüsselsheim am Main bietet mit ihren drei Kinder- und Jugendtreffs ein abwechslungsreiches Programm für die Heranwachsenden an. Und auch der Verein Auszeit trägt mit seinen drei Einrichtungen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche eine Anlaufstelle für Freizeitangebote, aber auch für Hilfestellung und Beratung haben. Doch nicht in jedem Bezirk von Rüsselsheim am Main gibt es bisher Angebote. „Aus diesem Grund haben wir nun Vorschläge erarbeitet, wie die Lücken geschlossen werden können. Ziel muss es sein, dass Kinder und Jugendliche die Angebote unabhängig von ihrem Wohnstandort und ihren Mobilitätsmöglichkeiten nutzen können. Für den Ausbau sind jedoch auch entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen notwendig“, sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Dennis Grieser.

Derzeit liege die Stadt bei der Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit unter dem Durchschnitt, hessenweit werden 5,2 Prozent der Gesamtausgaben der Jugendhilfe für diesen Zweck ausgegeben, bundesweit sind es 4,9 Prozent, wohingegen Rüsselsheim nur 4,5 Prozent aller Aufwendung der Jugendhilfe für die Kinder- und Jugendarbeit ausgibt. Daraus ergibt sich aktuell eine Unterfinanzierung, die je nach Orientierungsgröße zwischen rund 400.000 Euro und 230.000 Euro liegt.

 

Das bisherige Angebot ist zudem ungleich im Stadtgebiet verteilt. Insbesondere in den Schulbezirken Grundschule Hasengrund und Eichgrundschule fehlen noch Einrichtungen, obgleich in beiden Stadtteilen ein hoher Anteil an Kindern und Jugendlichen angesiedelt ist und ein weiteres Wachstum vorausgesagt wird. In den beiden Grundschulbezirken Innenstadt und Parkschule wird voraussichtlich ab März 2023 der neue Kinder-und Jugendtreff am Friedensplatz eine Lücke schließen.

Um die Kinder- und Jugendarbeit bedarfsgerecht auszubauen, schlägt der Magistrat daher ein stufenweises Vorgehen vor. In unversorgten Gebieten sollen zunächst mobile Angebote etabliert werden. Gleichzeitig will die Stadt nach geeigneten Räumen suchen und ein Konzept erarbeiten, um eine feste Einrichtung aufzubauen. Zudem soll die Verteilung der Personalressourcen für die Einrichtungen angepasst werden, um dem Bedarf näher zu kommen. Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 13. Oktober 2022 beschlossen, der Stadtverordnetenversammlung zu empfehlen, diese ersten Schritte zeitnah umzusetzen.

Im zweiten Schritt würden die Personalkapazitäten so erweitert, dass sie einem Personalschlüssel von einer Vollzeitstelle pro 500 Kinder und Jugendlichen je Grundschulbezirk entsprächen. Um die Pläne umzusetzen, sind jedoch weitere Beschlüsse und ein genehmigter Haushalt notwendig.

Silke Fey
Stadt Rüsselsheim am Main