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Krifteler Tradition soll weiterleben Hexen stürmen an Altweiberfastnacht das Rathaus – aber es werden weniger

Hexensturm im Rathaus im vergangenen Jahr. Auch Bürgermeister Seitz (mit großer Brille) feierte mit. Links neben ihm Oberhexe Gaby Beese (mit dem Daumen hoch) - Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

KRIFTEL – Am Abend der Altweiberfastnacht wird das Rat- und Bürgerhaus traditionell von Hexen gestürmt. „So ist es seit bald 50 Jahren Tradition“, weiß Gaby Beese vom Krifteler Karneval Klub (KKK), die den Ansturm seit fast 20 Jahren organisiert. Jede Frau, unabhängig von Alter, Verein oder Wohnort, kann mitfeiern. Sie braucht sich dazu nicht anzumelden. Bedingung ist, dass sie eine Maske trägt und angemessen verkleidet ist.

Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

„Ursprünglich war Hermine Pfaff die Oberhexe“, erinnert sie sich schmunzelnd. Sie hat diese Tradition damals – ausgehend von der Turn- und Sportgemeinde (TuS) – begründet. „Zu Beginn haben die Hexen an der Kleinen Schwarzbachhalle ‚vorgeglüht‘, waren dann bei Hans Mohr in seiner Metzgerei am Platz von Airaines zum Fleischwurstessen eingeladen, dann ging es zu Frau Laackmann, die Gulaschsuppe gekocht hatte. Nach dem Sturm der Gemeindevertreterversammlung im Rathaus zogen sie in wilder Manier durch die fast 20 Krifteler Kneipen, die es damals im Ort gab“, weiß Beese. Zu den besten Zeiten seien es an die 80 Hexen gewesen, die in Kriftel ihr Unwesen trieben.

„Mittlerweile sind wir viel braver geworden“, beteuert die „Oberhexe“. Traurig macht sie nur, dass immer weniger mitmachen: „Die Zahl der Hexen nimmt stetig ab.“ Im vergangenen Jahr nahmen nur noch knapp über 30 Frauen teil. „Es gibt längst nicht mehr so viele Kneipen in Kriftel wie früher, und viele schließen an diesem Tag vorsichtshalber früh“, so Gaby Beese zu den Gründen. Sie hofft, dass sich in diesem Jahr an Altweiberfastnacht (Donnerstag, der 20. Februar) wieder mehr Hexen vor dem Rathaus einfinden werden. Drei Kneipen haben sicher geöffnet, weiß sie, wenn die Hexen mit bester Stimmung gegen 21 Uhr weiterziehen: das „Zagreb“, die „Linde“ und der „Engel“.

Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

Bürgermeister Dünte wappnete sich mit Empfang
Bürgermeister Dünte habe den Sturm vor fast 20 Jahren in etwas geregeltere Bahnen gelenkt und die Hexenschar zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Wohl auch, um die wilden Weiber n Schach und von der Gemeindevertreterversammlung fern zu halten. Seitdem trifft man sich an Altweiberfasnacht traditionell vor dem Rathaus, das Rathaus wird gestürmt, der Bürgermeister empfängt die wilden Weiber herzlich, es gibt Sekt und Schnittchen, Disco-Sound, eine Polonnaise und meist einen Auftritt einer Tanzgruppe des KKK. In den letzten Jahren sorgten die Männer der Gruppe „Le Fiasco“ für gute Stimmung.

Auch Bürgermeister Christian Seitz hält an dieser liebgewonnenen Krifteler Tradition fest. In den umliegenden Kommunen gibt es das fröhliche Hexen-Treiben nicht. „Jahrelang kamen sogar eigens aus Limburg Hexen angereist“, so Beese. „Ich würde mich freuen, wenn diese besondere Krifteler Tradition weiterlebt“, sagt Bürgermeister Christian Seitz.

Die Hexen treffen sich am 20. Februar (Altweiberfastnacht) um 19 Uhr vor dem Rathaus. Neue Hexen sind sehr willkommen! Bitte Maske und gute Laune mitbringen.

Pressestelle der Gemeinde Kriftel