WEISENAU – Weisenau wartet auf die Neueröffnung des Kulturheims. Im Ortsbeirat teilte nun Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) die ihm vorliegende Information mit, wonach die neue Kulturstätte des Stadtteils bis Weihnachten fertiggestellt werden soll: „trotz der insgesamt schwierigen Situation in der Bauwirtschaft“. Insbesondere durch die erschwerte Beschaffung von Materialien habe sich die Übergabe erneut nach hinten verschoben. Dennoch: „Aller Voraussicht nach wird das Kulturheim für die Fastnachtskampagne zur Verfügung stehen“, so der Ortsvorsteher. Für die Eröffnung sei vorerst am 23. Januar die Veranstaltung „Best of Weisenauer Kultursommer“ geplant, bei der Kunstschaffende, die im Rahmen der Benefizreihe „Kirche für Künstler“ auftreten durften, ein Programm zu Gunsten der Flutopfer im Ahrtal präsentieren werden.
Hinsichtlich des neuen Friedhofs teilte Kehrein mit, dass neben der Trauerhalle weitere Bäume Platz finden, womit die erhebliche Nachfrage nach Baumbestattungen gedeckt werden soll. Darüber hinaus sei ab 2022 eine neue Kolumbarienanlage geplant. Bewegung gibt es auch bei der Gestaltung des Alten Friedhofs. Hierzu laufen Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde, der Kehrein die Bitte unterbreitet habe, wonach „Weisenau eine sinnvolle Grünanlage benötigt“. Die große Befürchtung bei der gegenwärtigen Konzeption für die Umgestaltung des Alten Friedhof sei die Gefahr, dass sich die Grünflächen, auf der die denkmalgeschützten Grabsteine verstreut an ihren aktuellen Plätzen verbleiben sollten, zu einer noblen öffentlichen Hundetoilette wandeln könnten. In einer Grünanlage, die von Spaziergängern sehr gut angenommen und besucht werden würde, könnte die soziale Kontrolle viel eher greifen, so Kehreins Argumentation.
Einstimmig beschloss der Ortsbeirat den gemeinsamen Antrag aller Fraktionen im Rat zur barrierefreien Neugestaltung von Bushaltestellen. Aus Gründen der Verkehrssicherung bittet das Gremium schnellstmöglich um eine rollstuhltaugliche Umgestaltung der Bushaltestellen Bleichstraße in der Laubenheimer Straße und beidseits am Paul-Gerhardt-Weg. In 2021 sei das Altenwohnheim „Haus am Römerberg“ um einen großen Gebäudeteil erweitert worden, welches „eine veränderte Belegung beispielsweise durch Rollstuhlfahrende mit sich bringt“, so die Begründung.
Aus den Planungen der aktuellen Fortschreibung des Nahverkehrsplanes für Weisenau ergebe sich bisher keine Erstrangigkeit bei der barrierefreien Überarbeitung von Weisenauer Bushaltestellen, sagte Tobias Hoffmann (SPD). Wie er weiter ausführte, sei es in der Vergangenheit dazu gekommen, dass „Rollstuhlfahrer des Öfteren beim Verlassen des Busses an der Haltestelle Bleichstraße in die Hecke gerollt“ seien. Bei einem anderen Zwischenfall sei ein abgefahrener Spiegel des ÖPNV-Verkehrsmittels einem Passanten, der mit dem Schrecken davongekommen sei, auf den Kopf gefallen, berichtete Kehrein.
Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach