GONSENHEIM – Nur eines von vielen Events, die Odile Landragin in ihrer Gärtnerei in der Hermann-Ehlers-Straße in Gonsenheim anbietet, ist der Lavendeltag. Alle Pflanzen, die die Gärtnerin verkauft, kommen aus ihrem Garten.
Auf die Frage, wie denn all ihre Pflanzen dem in Gonsenheim allgegenwärtigen Sandboden standhalten, verrät sie, dass sie den Boden mit Steinmehl und Kompost bearbeitet und oben häufig noch eine Schicht Mulch hinzufügt, um die Feuchtigkeit länger in der Erde zu halten.
Während einer Gartenführung rund um den Lavendel erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einige weniger bekannte Eigenschaften der Pflanze. Die blaue Blüte kennt jeder, doch wer hat sie schon in Grün, Weiß oder Rosa blühen sehen?
„Lavendel ist die Seele der Provence“, so hat es der südfranzösische Schriftsteller Jean Giono (1895-1970) formuliert und es gibt wohl kaum eine andere Pflanze, die so stark mit der Provence in Verbindung gebracht wird.
Ob Schopflavendel, der mit seinen kräftigen Blüten auch französischer Lavendel genannt wird, sauren Boden benötigt und nicht winterhart ist, der farbenprächtige Kanarische Lavendel oder Oregano-Lavendel, der schnell wächst und dessen duftende intensive Blätter gerne als Gewürz benutzt werden, die Pflanzen sind sehr beliebt und eigentlich Multitalente. Landragin betont, dass im Grunde fast jede Lavendelart essbar ist, sofern sie nicht als Zierpflanze behandelt wurde.
Schon im 17. Jahrhundert wurde Lavendel als Heilpflanze verwendet und hat eine beruhigende und antibiotische Wirkung. Im Garten schützt er Rosen vor Läusen, allerdings sollte man beide Pflanzen nicht allzu dicht nebeneinander setzen, da sie sehr unterschiedliche Bodenbedingungen bezüglich Feuchtigkeit benötigen.
Am Stand der Gartentherapeutin Sabine Körner gab es allerlei Produkte aus Kräutern und Blüten zu kaufen. Wer sich selbst kreativ betätigen wollte, hatte die Möglichkeit, einen Blumenstrauß zu binden oder einen Lavendelkolben zu flechten.
Martine Durand-Krämer präsentierte ihre selbst geschöpften Papiere und Karten mit eingearbeiteten Blüten und Blättern, Badesalz, Lavendelseife, gestickte und genähte Lavendelsäckchen und Lavendelkissen und vieles mehr.
Kunstvolle Seidenmalereien gab es am Stand von Kirsten Jork. Sie bot Werke ihrer inzwischen verstorbenen Mutter, Gudrun Jork, in Form von hochwertigen Schals und Kissenbezügen an. Nicht im Original mitbringen konnte Winfried Gillmann seine Kunstobjekte, da sie bereits in Höfen und Gärten verlegt sind.
Es handelt sich um Steinböden, die der ursprünglich gelernte Pflasterer-Meister mit dekorativen Mustern und Motiven verlegt. Mit Kaffee, Kuchen, erfrischenden Getränken und kleinen Lavendelkostproben wurde auch ans Kulinarische gedacht und der genüssliche, informative Tag für Jung und Alt abgerundet.
Elke Fauck