
EBERSHEIM – In einem Antrag, der das Gremium ohne Gegenstimme passierte, bat der Ortsbeirat von Ebersheim um die Prüfung einer Erweiterung der Bestattungsmöglichkeiten. Ebersheim sei seit Jahrhunderten ein Weindorf, erläuterte Johannes Blüm (parteilos) seinen Antrag zur Anlage eines Friedwingerts. „Er bietet die Möglichkeit, sich neben einer Rebe bestatten zu lassen.“ Solch eine letzte Ruhestätte würde für viele Bürger ein angemessener Bestattungsort sein. „In einigen Weinbau treibenden Gemeinden ist diese Idee bereits realisiert worden“, so Johannes Blüm, der als Beispiel Mainz-Kostheim nannte und eine Größe von 20 bis 30 Quadratmetern vorschlug.
Eine Ablehnung der Stadtverwaltung erreichte das Gremium auf einen Antrag aus 2021: Ein flächendeckendes Tempo 30 in Ebersheim wird es demnach nicht geben. Laut der Verwaltung gelte auf folgenden Straßen abschnittsweise noch Tempo 50: der Töngesstraße, Nieder-Olmer-Straße, Zornheimer Straße, Dresdener Straße und Konrad Adenauer Straße. „Eine Tempo-30-Zone ist ausgeschlossen, da es sich bei diesen Abschnitten um übergeordnete Straßen, Landes-Kreisstraßen, beziehungsweise Vorfahrtstraßen handelt.“ Eine Rückfrage stellte die CDU-Fraktion hinsichtlich folgender Begründung: Um eine streckenbezogene Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer zu ermöglichen, müssen im jeweiligen Straßenabschnitt „besondere Sicherheitserfordernisse“ vorliegen. Im Antwortschreiben wurde unter anderem eine hohe Anzahl an Fußgängern oder eine hohe Anzahl an Radfahrern genannt. Er würde gerne wissen, wie eine solche „hohe Anzahl“ ermittelt werde und was sie genau bedeute, fragte Torsten Schwarzer (CDU).
Der Ortsbeirat hat ferner entschieden, die Kosten für eine Stele auf dem jüdischen Friedhof in Ebersheim aus dem Erbe, das eine Ebersheimer Bürgerin dem Ortsteil überließ (wir berichteten), zu bezahlen. Auf der Begräbnisstätte des Stadtteils will der Ortsbeirat am 27. Januar, 17.30 Uhr, bei einer Gedenkstunde der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) lud die Bevölkerung zur Teilnahme ein. Ebenso lud sie zur fastnachtlichen Rathauserstürmung am 4. Februar, 14.11 Uhr, ein.
Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach