Start Mainz Manz: „Wir müssen die Hochwasservorsorge kontinuierlich verbessern“ Reserveraum im rheinhessischen Eich-Guntersblum

Manz: „Wir müssen die Hochwasservorsorge kontinuierlich verbessern“ Reserveraum im rheinhessischen Eich-Guntersblum

Sieben Jahre haben die Planungen zum Reserveraum Eich-Guntersblum (nördliches Abschnittfragment rechts oben im Bild) beansprucht. Läuft alles nach Plan und ohne Klagen, könnte der Bau 2029 beginnen. Blick aus der Nähe von Ludwigshöhe. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

GUNTERSBLUM – Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz betonte in Gimbsheim die Notwendigkeit, die Hochwasservorsorge stetig zu verbessern. Beim Abschluss des Informations- und Dialogprozesses zum Reserveraum für Extremhochwasser im Bereich Eich-Guntersblum bezeichnete er das Projekt als wegweisend: „Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar – Trockenheit im Sommer, häufigere Extremwetterereignisse und Veränderungen in der Natur. Deshalb müssen wir sowohl den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben als auch den Hochwasserschutz verbessern.“

Zusammen mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) und Gutachterinnen sowie Gutachtern, die in den Dialogprozess eingebunden waren, informierte der Umweltstaatssekretär vor Kurzem in Gimbsheim über die zentralen Ergebnisse der abgeschlossenen Planungen im Bereich Eich-Guntersblum.

Im rheinland-pfälzischen Abschnitt des Oberrheins besteht derzeit schon ein Schutz gegen Hochwasser, die statistisch gesehen alle 120 Jahre auftreten. Im Hinblick auf die mögliche Hochwasserverschärfung durch den Klimawandel und zur Abwehr von extremen, über das 200-jährliche Schutzniveau des Rheinhauptdeichsystems hinausgehenden Hochwasserereignissen, seien weitergehende Schutzmaßnahmen erforderlich.

Neben den bereits geplanten Deichrückverlegungen und Hochwasserrückhalteräumen (Polder) sollen daher zusätzliche „Reserveräume für Extremhochwasser“ entstehen. Das Land Rheinland-Pfalz plant solche Räume außerdem in der Hördter Rheinaue. Der geplante, rückverlegte Deich hat eine Länge von 9,1 Kilometern und kann innerhalb von zwei Tagen bis zu 31 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Dies würde den Pegelstand des Rheins in Mainz um bis zu 12 Zentimeter und flussaufwärts bis Worms leicht senken.

Solche Flutungsgebiete stehen in Reserve, um bei drohender Überlastung des Rheinhauptdeichs das Deichsystem zu entlasten und unkontrollierte Flutungen zu vermeiden. Der Standort Eich-Guntersblum wurde aufgrund seiner Lage unterhalb der Neckarmündung in den Rhein gewählt und bietet als einzige zusammenhängende Fläche in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, große Wassermengen aufzunehmen.

Sieben Jahre haben die Planungen zum Reserveraum Eich-Guntersblum beansprucht. Das Planfeststellungsverfahren wird demnächst eingeleitet, heißt es. Dabei bekommt die Bürgerschaft sowie relevanten Verbänden, die Gelegenheit zu Stellungnahmen. Läuft alles nach Plan und ohne Klagen, könnte der Bau 2029 beginnen.

Die Auswirkungen der Erderwärmung seien längst in unserem Alltag angekommen, führte Manz aus. „Innerhalb Deutschlands zählt Rheinland-Pfalz zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Hier beträgt die klimatische Temperaturänderung seit der frühindustriellen Zeit +1.7 Grad Celsius.“

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