MAINZ – Der Samstag ist für die Mainzer Marktbeschicker ein Tag der gemischten Gefühle. Grund dafür ist das Marktfrühstück. Denn auch wenn nach dem chaotischen Saisonstart der Trubel weniger geworden ist, gibt es Standbetreiber und Kunden, die mit der Situation nicht glücklich sind.
„Die Kunden, die eigentlich einkaufen wollen, kommen nicht mehr“, sagt Stefanie Koch, die mit ihrem Wild- und Kuchenstand auf dem Liebfrauenplatz steht. Der Umsatz mit den Marktfrühstückern gleiche das bei weitem nicht aus. Diese kaufen nur kleine Mengen. Ein Stück Kuchen, eine Wurst – statt Lebensmittel für mehrere Tage. „Ich habe höhere Personalkosten, weil mehr Kunden bedient werden, aber der Umsatz fällt niedriger aus.“ Einige Stammkunden kommen jetzt freitags, andere ganz früh, der Rest bleibt aus, so ihre Erfahrung.
Zugleich seien Frühstücker, die danach Kartoffeln oder Gemüse für daheim mitnehmen, selten geworden, sagt Händler Harald Reinheimer.
Auch zum Stand mit Allgäuer Käse kommen Stammkunden jetzt eher freitags, erzählen die Mitarbeiter. „Samstags gehe ich nicht mehr zum Markt, ab zehn Uhr kann man auf dem Liebfrauenplatz nicht mehr einkaufen, bestätigt Kundin Christine Tullius. „Man kommt dann gar nicht mehr an die Metzgerstände ran“, kritisiert ein anderer Einkäufer. Auch Monika Rohr und ihr Mann bleiben samstags daheim. Sie bedauern, dass das Marktfrühstück zum Massenevent verkommen ist. „Der Grundgedanke war so schön.“
Die Mitarbeiter am Käsestand freuen sich dagegen auf den Trubel. Und das nicht nur, weil ihre Käsewürfel dabei bestens ankommen. Sondern auch, weil alle Generationen zusammen feiern, sagen sie.
Kritik gibt es von Marktbeschickern auch, weil viele Besucher Essen und Getränke mitbringen, statt vor Ort zu kaufen. Die Security habe inzwischen ein Auge darauf, dass die konsumierten Produkte vom Markt stammen, verspricht indes Marktmeister Thomas Krebs. Außerdem halte sie immer einen Durchgang für Einkaufskunden frei – wenn die denn noch kommen.