RÜSSELSHEIM – Das Stadt- und Industriemuseum der Stadt Rüsselsheim am Main setzt die Vortragsreihe zu den 70er Jahren in Rüsselsheim fort. Die Reihe startet wieder am Dienstag (28. September) mit einer Filmvorführung zur oppositionellen Gewerkschaftsarbeit bei Opel im Werk in Bochum. Der Dokumentarfilm „Luft zum Atmen“ erzählt die Geschichte der Arbeiter, die seit den 1970er Jahren als Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GoG) Betriebsarbeit leisteten. Die Kollegen berichten über ihren Einsatz gegen Schikane an kranken Arbeitern und Kündigungen, über die Organisation von Bildungsurlauben und den Versuch, direkte Solidarität mit den Belegschaften anderer Werke herzustellen. Ihre Aktivitäten kumulierten schließlich im wichtigsten wilden Streik der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa und eben auch in Rüsselsheim lahmlegte. Der Film zeigt die Erfolge und Grenzen einer unbeirrten Betriebspolitik von unten. Im Anschluss wird die Regisseurin Johanna Schellhagen zur Diskussion zur Verfügung stehen.
Weitere Themen der Reihe werden die Betriebsratsarbeit bei Opel in den 70er Jahren, der Strukturwandel im Automobilwerk nach den Ölpreiskrisen, der Einfluss von Migrantinnen und Migranten auf die sozialen Bewegungen in Westdeutschland sowie ein Streifzug durch die Protestbewegungen im städtischen Raum sein. Das Faltblatt zur Reihe mit weiteren Veranstaltungen gibt es an den öffentlichen Auslagen der Stadt oder als Download unter https://kurzelinks.de/yh25.
Die Filmvorführung am 28. September startet um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Es gilt die 3-G-Regel: Um Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises oder eines tagesaktuellen Corona-Tests wird gebeten.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales