BRETZENHEIM – Nachdenkliches und Poetisches gab es jetzt bei einer musikalischen Lesung beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ zu hören. Schauspielerin Ella Schwarzkopf präsentierte zu musikalischer Begleitung von Pianistin Elena Skriganova Klassiker der Literatur zu den Themen Leben und Tod, Natur, Krieg sowie Sinn des Lebens. Rund 20 Zuhörer lauschten den Gedichten und Texten bei dieser letzten ZMO-Veranstaltung vor dem zweiten Lockdown. „Das ist leider schon die Abschlussveranstaltung für dieses Jahr“, sagte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager und versprach gleichzeitig: „Wir werden alle abgesagten ZMO-Veranstaltungen im kommenden Jahr nachholen.“
Ella Schwarzkopf zitierte etwa „Der Wind der Zeit“ der aus Russland stammenden Schriftstellerin Agnes Gossen. „Der Wind der Zeit bläst unser Gestern weg“, heißt es da. „Was hat mein Gesicht von heute morgen mit damals gemein? (…) „Wo ist das Kind geblieben?“ (…) „Wie soll ich der Zeit vertrauen?“ Dazu spielte Pianistin Elena Skriganova Eigenkompositionen wie den „Frühlingsblütentanz“ und „Kreisende Lichter“ am frisch gestimmten Klavier: romantische Klänge virtuos gespielt. „Heute ist das Grün sehr grün und das Grau sehr grau“ heißt es bei „Der morgige Tag“ von Lea Goldberg. Dazu gab es das melancholische und zur Jahreszeit passende Lied „Planet Pluto“ zu hören.
Ella Schwarzkopf ist in der ehemaligen Sowjetunion geboren und aufgewachsen. Sie lebt seit 1990 in Mainz und ist als Schauspielerin am Staatstheater tätig. Elena Skriganova tritt mit eigenen Kompositionen auf, die sie auf Konzerten in Deutschland präsentiert. Sie nahm 2014 am Festival „Weißrussen der Welt“ in Minsk teil.