REGION – Die Fluglärmkommission Frankfurt hat erste Ergebnisse des Probebetriebs des Segmented Approach vorgestellt. Das teilte die Initiative gegen Fluglärm in Rheinhessen mit. Beim Segmented Approach folgen Flugzeuge einer kurvenreichen oder gestaffelten Anflugroute, um bestimmte Gebiete zu überfliegen oder zu meiden. Ziel ist es, Lärmbelastungen für dicht besiedelte Regionen zu reduzieren, indem Flugzeuge alternative Strecken nehmen. Im Jahr 2024 wurde der Probebetrieb verstärkt getestet. Bei Ostwind – der sogenannten Betriebsrichtung Ost – wurde die Anfluglinie auf die Südbahn zwischen 22 und 24 Uhr weiter nach Süden verlegt. Dadurch wurden der Süden von Mainz sowie der Norden von Elsheim, Essenheim, Ober-Olm und Klein-Winternheim entlastet. Gleichzeitig erhöhte sich die Lärmbelastung für Mainz-Laubenheim, den Süden von Stadecken und den Norden von Nieder-Olm. Über Ginsheim-Gustavsburg erfolgte der Endanflug in niedriger Höhe und mit erheblicher Geräuschkulisse. Für Maschinen aus östlicher und südlicher Richtung wurde eine weitere Route entlang des Rheins genutzt. Diese belastete die gesamte Rheinfront von Oppenheim bis Mainz sowie Teile Südhessens.
Eine Analyse der Daten des Deutschen Fluglärmdienstes (DFLD) durch den Fluglärmexperten Bernd-Olaf Hagedorn (Nieder-Olm) ergab: In den sechs verkehrsreichsten Monaten von Mai bis Oktober 2024 nutzten 265 Jets den nächtlichen Segmented Approach. Allerdings wurde der Anflug auf die Nordwestbahn bis 23 Uhr ausgeweitet. Dadurch gab es für Mainz und Rheinhessen keine echte Entlastung.
Wie Hagedorn vorrechnete, wurden die Nachtflüge zwischen 23 und 24 Uhr fast vollständig über den Segmented Approach abgewickelt. Insgesamt landeten auf der Südbahn in den sechs verkehrsreichsten Monaten 2024 bei Betriebsrichtung Ost 18.943 Flugzeuge über Rheinhessen. Über die Südumfliegung starteten in diesem Zeitraum 2.112 Maschinen. Die Betriebsrichtung Ost wurde an 61 Tagen genutzt, die Südumfliegung an 109 Tagen. An 32 Tagen waren beide Flugrouten im Wechsel in Betrieb.
red