Bodenheim – Die geplante Natur-Kinder-Gruppe in Bodenheim steht seit der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats auf der Kippe. Das Protokoll einer Sitzung der Fachkommission, welche sich mit der Natur-Kita beschäftigt, das der zuständige Beigeordnete, Johannes Schöller (SPD), im Ortsbeirat vortrug, sorgte für betretene Gesichter. Die Kommission riet dem Gemeinderat nicht weniger, als vom Bau der Kita Abstand zu nehmen. Jedenfalls insofern sich keine „befriedete“ Atmosphäre rund um das Thema Natur-Kita einstellen sollte. Gerade dieser Zustand werde aber seitens der Kommission befürchtet, hieß es weiter. Zumal es bereits zu „Beschimpfungen“ gegenüber den Kindern der Bodenheimer BUND-Naturgruppe gekommen sei, die sich auf dem ins Auge gefassten Areal aufgehalten haben, so Schöller.
Seit Monaten gibt es im Ort Querelen die um die Art, Bauweise und den Standort der geplanten Natur-Kita. Entstehen soll sie nach Ansicht der Fachgremien im Bereich der Klara-Mayer- und Kapellenstraße im so genannten „Traumgarten“. Zuletzt Anfang September kam es bei einer Bürgerversammlung vor Ort zur öffentlichen Diskussion zwischen der Verwaltung und der gegründeten Interessengemeinschaft. Nach deren Selbstzeugnis wolle diese „nicht die Kita verhindern“, sondern „den Traumgarten wie er ist, als öffentliche Grünfläche erhalten“.
Die Sitzung, aus der Schöller zitierte, sei nach der Bürgerversammlung einberufen worden, erläuterte Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD). Um Ausgleich bemüht habe man einen Vertreter der IG in die Kommission aufgenommen. Dessen Aussagen scheinen letztendlich der Grund für die abwartende Haltung der Kommission zu sein. Der nicht namentlich genannte Vertreter der IG habe geäußert, dass es lediglich einem Teil der Protestierenden um die inhaltliche Auseinandersetzung gehe. Einem anderen Teil aber um nicht näher beschriebene „alte Rechnungen“ grundstücksrechtlicher Art, die sie mit der Ortsgemeinde haben. Während sich die eine Gruppe dank der gemeinsamen Debatte und Entscheidungsfindung durchaus in der Sache beruhigen ließe, so Schöller, könne man dies mit der anderen Gruppe offenbar nicht.
Für Becker-Theilig ein Grund, auf die Bremse zu treten. „Wir wollen keine Scheindiskussion, sondern eindeutige Signale.“ Er betonte, dass das Urteil der Kommission nicht politisch begründet gewesen sei. Bis auf den zuständigen Beigeordneten sei kein Mitglied einer Partei in die Beratung der Kommission involviert gewesen. „Wir wollen erneut in die offene Diskussion treten und verweisen die Angelegenheit in den zuständigen Ausschuss.“