AMÖNEBURG – Die Neubauprojekte im kleinsten Wiesbadener Stadtteil Amöneburg stellte Stadtplanungsdezernent Hans-Martin Kessler (CDU) jetzt bei einer ausführlichen Präsentation im Ortsbeirat vor. Ein Neubau mit vier Mehrfamilienhäusern und 64 Wohneinheiten entsteht derzeit in der Wiesbadener Landstraße in Höhe der Melanchthonstraße. Die Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft GWW baut dort bis Herbst 64 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen plus Küche und Bad. 24 sind frei finanziert und 40 sind gefördert, erläuterte Kessler, davon 20 für mittlere und 20 für untere Einkommen. Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD) hat die Hoffnung, dass neben Neubürgern auch viele ehemalige Amöneburger in den Stadtteil zurückkommen.
Das Bauvorhaben der Centra Bau in Amöneburg umfasst den Bau von Reihenhäusern in der Alexander-von-Engelberg-Straße plus einer Kita mit sechs Gruppen, davon zwei Krippen- und vier Elementargruppen. „Die Genehmigung für zehn Reihenhäuser ist bereits rechtsgültig“, betonte Kessler. Weitere 14 Reihenhäuser sollen folgen plus für zwei Jahre als Übergang eine Interims-Kita in Containerbauweise. „Warum entstehen dort nur Reihenhäuser, warum keine Wohnsiedlung?“, fragte Ortsvorsteher Meier. Das liege an den Seveso-Richtlinien mit dem Seveso-Kegel, erläuterte Stadtplaner Marcus Vaupel. „Wir machen das, was wir erlaubt bekommen“, ergänzte Frank Kreuzberger, Geschäftsführer von Centra Bau.
Eine Bauvoranfrage ist für das Gelände der ehemaligen Polizei und der Kirche in der Dyckerhoffstraße gestellt. Hier soll Betreutes Wohnen für Jugendliche entstehen. Die Gartengrundstücke in der Biebricher Straße bleiben hingegen eine öffentliche Grünanlage mit Freizeiteinrichtungen, hier ist keinerlei Wohnbebauung vorgesehen. Ebenso verhält es sich mit der Bootswerft Sohlbach nahe der Kaiserbrücke, wo eine Wohnbebauung problematisch wäre, und mit der freien Grünfläche in der Wiesbadener Landstraße, die eine reine Gewerbefläche ist.
Ortsvorsteher Meier sprach die fehlende Nahversorgung in Amöneburg an. „Wir haben keinen Einzelhandel, nicht mal einen Metzger.“ Kessler und Vaupel erwiderten, dass immerhin im benachbarten Kastel einiges in punkto Einzelhandel in der Planung sei. Kessler: „Wenn Sie jemanden haben, der nach Amöneburg will, sagen Sie uns Bescheid.“