GONSENHEIM – Gonsenheim bekommt ein neues Wohnquartier: 55 Wohneinheiten und eine zweizügige Kindertagesstätte sollen zwischen dem Zwanzig-Morgen-Weg und „An der Oberbrücke” entstehen. Für das Wohngebiet soll das Gelände des Gartencenters Stinner sowie das Villengrundstück „An der Oberbrücke” bebaut werden, das bislang eine Kita beherbergt. Zugleich will der Gartenbaubetrieb auf seinem verbleibenden Gelände eine Lagerhalle errichten.
Der Ortsbeirat gab diesem Vorhaben einstimmig grünes Licht. Allerdings gab es einige Wünsche aus den Reihen des Ortsbeirats an den Investor. So wies unter anderem Wolfgang Oepen (FDP) auf die „herausfordernde Parksituation” in diesem Teil Gonsenheims hin und mahnte an, die Tiefgarage ausreichend groß zu dimensionieren, sodass nicht nur alle Bewohner, sondern auch Besucher und Handwerker dort Platz finden. Die Planer sollten auch die Hol- und Bringsituation für die geplante Kita gut durchdenken, um die Kinder keinen Gefahren auszusetzen. Außerdem wünscht sich der Ortsbeirat, dass die Wohnbebauung genügend Abstand zur Straße lässt, um perspektivisch einen Radweg nach Drais anlegen zu können.
Von den 55 geplanten Wohneinheiten sind ein Drittel als Sozialwohnungen vorgesehen.
Gonsenheim soll nach dem Willen der Stadt weitere Carsharing-Stellplätze bekommen. Geplant sind Standorte “Am Sportfeld” und in der Agnes-Karll-Straße mit jeweils zwei Wagen auf öffentlichen Stellplätzen. Insgesamt will die Stadt in ganz Mainz das Angebot um bis zu 350 zusätzliche Carsharing-Fahrzeuge ausbauen. Bislang gibt es 170 Leihfahrzeuge im Stadtgebiet. Im Vergabeverfahren 2023 sollen nun zunächst weitere 50 Stellplätze vergeben werden, darunter 20 Prozent Elektroautos.
Der Ortsbeirat Gonsenheim begrüßt die Pläne, allerdings wurden in der Sitzung auch Zweifel laut, ob die Nachfrage für weiteres Carsharing in Gonsenheim überhaupt vorhanden ist und ob es sich im Stadtteil wirtschaftlich betreiben lässt. „Bei der TGM gibt es bereits acht Plätze, aber die Autos werden kaum bewegt”, sagte Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU). Die Pläne der Stadt, dass auch Privatleute den Anbietern Stellflächen vermieten sollen, hält Wolfgang Oepen (FDP) zudem für unrealistisch. „Es gibt bereits einige Angebote von privat, aber die Anbieter wollen möglichst nicht für die Stellplätze zahlen”, berichtete er. Oepen wies zudem darauf hin, dass die Mainzer Mobilität zu 50 Prozent an einem Carsharing-Joint-Venture mit dem Anbieter Book’n’Drive beteiligt ist.
Die Elterninitiative Kita Hexenkessel mit 30 Plätzen in der Elsa-Brändström-Straße wird in den Kindertagesstättenbedarfsplan der Stadt aufgenommen und in eine Regeleinrichtung umgewandelt. Ab 2024 erhält die Einrichtung jährlich rund 150.000 Euro als städtischen Zuschuss, und 157.000 Euro Landeszuschuss – wie es das Kindertagesstättengesetz in Rheinland-Pfalz vorgibt.
Autorin: Silke Jungbluth-Sepp