FLÖRSHEIM – Der Nikolaus fährt im Schlitten, das ist allgemein bekannt. Dass er aber gelegentlich auch im Ruderboot unterwegs ist, dürfte überraschen.
Bei ungemütlichen 5 Grad und leichtem Regen machten sich die Nikoläuse vom Flörsheimer Ruderverein am 7. Dezember auf den Weg zur Mainzer Rudergesellschaft, um sich dort mit Ihresgleichen, Elfen, Wichteln und anderen Weihnachtfiguren bei einem Spaß-Rennen über 4000 m zu messen. Begleitet wurden sie nicht vom Knecht Ruprecht, sondern einer kleinen Herde von Rentieren und leuchtenden Weihnachtskerzen.
Beim traditionellen Nikolausvierer auf der Ingelheimer Aue werden 2 km mit der Strömung und nach einer Kehre um die Wendeboje scheinbar endlose 2 km gegen die mächtige Strömung des Rheins zurück gerudert. Die zauberhaften Wesen sind in unterschiedlichen Altersklassen eingeteilt und fahren in sogenannten Gig-Vierern mit Steuerleuten. Gig-Boote sind keine Rennboote, sondern breitere Boote, die stabiler und sicherer im Wasser liegen als die schmalen Renner. Viel wichtiger als die schnellste Zeit ist bei diesem Treffen von Ruderern aus ganz Deutschland ohnehin der Spaß sowie die orginellsten Kostümierungen und die kreativsten Dekorationen der Boote.
In diesem Jahr zierte ein stupsnasiger Wichtel das Flörsheimer Boot und auch die Kostümierungen ernteten viele anerkennende Blicke und Komplimente. Den ersten Preis konnten die Flörsheimer dafür zwar nicht mit nach Hause nehmen – der ging neidlos an den Vierer aus Bad Kreuznach, aber das störte die gut gelaunte Gruppe jedoch nicht im Geringsten, weil allein schon das sensationelle Kuchenbuffet war die Reise nach Mainz wert war. Schon auf dem Heimweg war klar: Das nächste Jahr ist Flörsheim selbstverständlich wieder dabei.
Ute Dörr
Flörsheimer Ruderverein 08 e.V.