
KREIS GROSS-GERAU – Nach fünf Monaten intensiver Weiterbildung haben neun Teilnehmerinnen des Projekts „Smart Päd“ erfolgreich ihre Qualifizierung für den Einstieg in pädagogische Berufe abgeschlossen. Nach einer Prüfung mit Präsentation erhielten sie nun ihre Zertifikate vom Ersten Kreisbeigeordneten Adil Oyan überreicht, der sich von den Frauen auch deren Projekte – von Waldpädagogik bis zur Bedeutung des Spiels im pädagogischen Umfeld – kurz erklären ließ.
Smart Päd ist eine Qualifizierung, die vom Kommunalen Jobcenter Kreis Groß-Gerau (KJC) in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau (KVHS) entwickelt wurde. Das im Rahmen des Landesprogramms „Impulse der Arbeitsmarktpolitik“ kofinanzierte Kursangebot richtet sich speziell an Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen mit Migrationshintergrund, die eine pädagogische Laufbahn einschlagen möchten. Viele der Teilnehmenden haben in ihren Heimatländern bereits Erfahrungen in pädagogischen Berufen gesammelt – als Psycholog*innen, Lehrer*innen oder Erzieher*innen.
Bisher gab es zwei Smart-Päd-Durchgänge, bei denen insgesamt 17 Personen erfolgreich die Qualifizierung abgeschlossen und für die sich verschiedene Anschlussperspektiven ergeben haben. So macht eine Teilnehmerin nach Abschluss der Maßnahme eine Zusatzqualifikation zur Tagesmutter, eine weitere hat die Aussicht auf eine Anstellung als Teilhabeassistentin in Teilzeit. Weiterhin ist bei einer Teilnehmerin das Anerkennungsverfahren ihres im Ausland erworbenen Abschlusses (Master im Bereich Pädagogik) eingeleitet und in einem Fall wurde eine Teilnehmerin von ihrem Praktikumsbetrieb als pädagogische Aushilfskraft in Teilzeit übernommen – mit Aussicht auf eine PivA-Ausbildung (praxisintegrierte, vergütete Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin).
Elke Rothenheber, Fachbereichsleitung „Arbeitsmarkt und Integration“ (KJC), führt aus: „In der Arbeitsvermittlung des Jobcenters sind wir händeringend auf Kinderbetreuungsangebote angewiesen, um unsere Leistungsbeziehenden in Erziehungsverantwortung, zumeist Mütter, auf dem Arbeitsmarkt positionieren zu können – und der benötigt die Erwerbspotentiale von Frauen dringend. Mit den Teilnehmenden von Smart Päd stellen wir zugleich unter Beweis, dass wir als Jobcenter auch ein Teil der Lösung sein können, wenn es darum geht, die Betreuungskapazitäten im Kreis auszubauen. Wir brauchen viele Kräfte auf unterschiedlichen Qualifizierungsniveaus in diesem Berufsfeld – und wir sollten alle Potentiale nutzen. Es ist an der Zeit, dass alle relevanten Akteure miteinander strategisch klug aufgestellte Gesamtkonzepte entwickeln.“
Kundinnen und Kunden des Kommunalen Jobcenters, die sich für eine pädagogische Qualifizierung oder eine Beratung zu diesem Berufsfeld interessieren, können sich an ihre Integrationsfachkraft wenden.
Interessierten Arbeitgebern steht der Arbeitgeberservice des Kommunalen Jobcenters Kreis Groß-Gerau unter ags@jc-gg.de oder über https://jobcenter-gg.de/arbeitgeber/ags zur Verfügung.
Der Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau