GONSENHEIM – Drei Jahre lang musste Gonskultur mit „Musik im Garten“ coronabedingt pausieren, bis es nun endlich zur zwölften Auflage der beliebten Veranstaltung kam. Der liebevoll und kreativ angelegte Garten von Odile Landragin bietet sich geradezu an, um im Sommer Konzerte abzuhalten. Die Atmosphäre der Staudengärtnerei macht den Konzertbesuch zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art.
Auf zwei Bühnen im Wechsel wurde der Ohrenschmaus präsentiert, wodurch ein reibungsloser Ablauf bei allen Mitwirkenden entstand.
Kaffee und Kuchen sowie Kaltgetränke und Häppchen trugen zur kulinarischen Vielfalt bei.
„MON MARI ET MOI“ alias Shakti und Mathias Paqué, die mit ihren mit Witz gespickten Liedern die Menschen zum Lachen bringen und ihnen somit ein kleines Schlupfloch aus dem Alltag zeigen. Mit Gesang Gitarre sorgten sie für so manchen Lacher. Das Ehepaar komponiert und schreibt gemeinsam. Die Texte entstehen oft aus wahren Begebenheiten wie „Das erste Konzert“. Das erste Konzert wirft viele Fragen auf, von der Lautstärke bis hin zur Garderobe und ob man es glaubt oder nicht, auch solche Themen können die Lachmuskeln erheblich strapazieren, ebenso wie das Interesse an einer Sieben-Zonen-Taschenfederkernmatratze: Lieder, die in keine Schublade passen, Unikate also.
Nicht weniger für Begeisterung sorgte die „Early Bird Family Band“. Die Familienband kam vor einem Jahr aus der Ukraine nach Deutschland. Die ausgebildeten Jazzmusiker begeisterten mit Jazz, verjazzten ukrainischen und deutschen Liedern, wie zum Beispiel „Das Wandern ist des Müllers Lust“. So werden alte deutsche Volkslieder, die längst aus der Mode gekommen sind, aufgepeppt und von einer ganz anderen Seite beleuchtet. „Macarena“ hob die Stimmung im Garten. Mit Gesang, Gitarre, Klavier und Cajon brachte Familie Zhurba die Energie zum Überschäumen.
Das Duo „Lingua Franca“ trat mit Gitarre, Cello und Kontrabass auf die Bühne. Während Imran bei der Darbietung seiner Gitarre treu blieb, wechselte sein Begleiter Josh gelegentlich vom Cello zum Kontrabass. Imran Khan wurde in London geboren. Seine Eltern stammen aus Pakistan und Bangladesh. Sieben Jahre später zog die Familie nach Laos, danach über Kuala Lumpur und Bangkok wieder nach London. Sein Abitur legte er in Italien ab. Von Rom aus fand er dann seine Wahlheimat Mainz. Passend zum Lebenslaufs deklarierte er den Titel seiner Konzertreihe schlicht als „Weltmusik“, denn all seine Stationen konnte man aus der Musik heraushören, obwohl es das erste Konzert des Duos war, das nicht von Gesang begleitet war.
„Wir bleiben bei der Weltmusik, aber ganz anders“, kündigte Nela Kunigk, Vorsitzende von Gonskultur, die Band „Nomadenpuls“ an. Sie sollte Recht behalten. Mit Gesang, Gitarre, Querflöte, Kontrabass und anderen Instrumenten erklangen Roma-Lieder, osteuropäische Folklore, jiddische Texte und orientalische Akzente. Die Gruppe in internationaler Besetzung performte ein abwechslungsreiches Programm mit Musikstücken, die teilweise zum Mittanzen animierten. Ein schwungvoller Ausklang eines schönen Nachmittags.
Autorin: Elke Fauck