RÜSSELSHEIM – Er galt als Bauschheimer Urgestein, war vier Jahrzehnte ehrenamtlich in der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt aktiv und nicht nur dort für seine Zuverlässigkeit und seinen Menschenverstand hoch geschätzt. Die Stadt Rüsselsheim am Main trauert um Horst Trapp, der am 29. April verstorben ist. „Mit Horst Trapp haben wir einen herausragenden und engagierten Bürger und Kommunalpolitiker verloren, der viele Entscheidungen in unserer Stadt mit geprägt hat, der stets für pragmatische Lösungen offen war und dem sein gegebenes Wort sehr viel bedeutet hat“, würdigt Oberbürgermeister Udo Bausch den Verstorbenen.
Geboren wurde Horst Trapp am 22. Juli 1939 in Winterbach im Kreis Bad Kreuznach. Er erlernte den Maurerberuf und zog 1958 nach Bischofsheim. Er war bei verschiedenen Firmen tätig und lernte in dieser Zeit seine spätere Frau Hertha kennen. Nach der Meisterprüfung gründete Horst Trapp in Bauschheim ein eigenes Baugeschäft. Bis zum Jahr 2010 leitete er die Firma. In seinem Stadtteil engagierte Horst Trapp sich neben Vereinen auch in der Politik. Schon vor der Eingemeindung nach Rüsselsheim war Trapp dort von 1968 bis 1970 Gemeindevertreter für die CDU, deren Mitglied er seit 1967 war. Später gehörte er der Rüsselsheimer Stadtverordnetenversammlung an und war in dieser Zeit von 1993 bis 2002 Vorsitzender des Kultur-, Schul- und Sportausschusses und von 2001 bis 2002 Vorsitzender des Sozial- und Jugendausschusses. 17 Jahre war Trapp Mitglied des Bauausschusses. Darüber hinaus war er von 2001 bis 2002 Mitglied des Ortsbeirats Bauschheim.
2002 zog Horst Trapp in den Magistrat ein, dem er bis 2019 als ehrenamtlicher Stadtrat angehörte. Zuständig war er insbesondere für die Belange des Ortsbeirats Bauschheim, der städtischen Betriebshöfe und der Friedhofsverwaltung. Die interkommunale Zusammenarbeit mit Raunheim und Kelsterbach in diesen Bereichen lag ihm besonders am Herzen. Beim Eigenbetrieb Städtische Betriebshöfe war Horst Trapp Vorsitzender der Betriebskommission und begleitete die Umstrukturierung zum Städteservice Raunheim Rüsselsheim (AöR), in der er dann Vorsitzender des Verwaltungsrats war. Für sein herausragendes Engagement hat die Stadt Rüsselsheim ihm 2007 die Ehrenbezeichnung „Ehrenstadtrat“ verliehen.
Neben der ehrenamtlichen politischen Tätigkeit war Horst Trapp Mitglied im Ortsgericht Bauschheim. In den Jahren 1984 bis 1999 war er Schöffe, von 1999 bis 2011 fungierte er als Ortsgerichtsvorsteher. Dass Horst Trapp neben all diesen Tätigkeiten auch noch die Zeit fand, sich intensiv in Vereinen zu engagieren, ist besonders bemerkenswert. Doch er bezeichnete sich selbst als Vereinsmensch durch und durch und war auch aus diesem Teil der Rüsselsheimer Stadtgesellschaft nicht wegzudenken. 1970 gründete er die Fußballabteilung der SKG Bauschheim und war zehn Jahre lang Abteilungsleiter. Später kümmerte er sich auch um den Bau des Vereinsheims. Ein Jahrzehnt stand er dann – von 1983 bis 1993 – als Vorsitzender der SKG an der Vereinsspitze. Für sein Engagement wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Hinzu kamen ein Engagement bei der Bauschheimer Narrenzunft und in der Freiwilligen Feuerwehr. Als die Stadt Rüsselsheim in finanziell schwierigem Fahrwasser und unter hohem Konsolidierungszwang Einrichtungen schließen wollte, engagierte Horst Trapp sich für das Bürgerhaus im Stadtteil. Er war Mitbegründer des Vereins „Für Bauschheim“, und seinem großen Einsatz ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Bürgerhaus Bauschheim erhalten blieb und nun für Veranstaltungen im Stadtteil zur Verfügung steht.
Für sein herausragendes Engagement wurde Horst Trapp am 7. Oktober 2016 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, das ihm durch Staatsministerin Lucia Puttrich in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden ausgehändigt wurde.
Es waren gesundheitliche Gründe, die Horst Trapp Ende 2019 zwangen, seine Ämter und Funktionen für die Stadt Rüsselsheim am Main aufzugeben. Die Stadt Rüsselsheim am Main wird Horst Trapp für sein herausragendes Engagement stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales