BAUSCHHEIM – Die Bauschheimer Sanddüne zeichnet sich durch ihre schützenswerte Flora und Fauna aus. Vom aktuellen Pflegezustand der ökologisch wertvollen Sanddüne überzeugte sich Stadtrat Nils Kraft gemeinsam mit dem erfahrenen Pflanzenspezialisten Hans Joachim Sander von der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen, dem Vorsitzenden des örtlichen Natur- und Vogelschutzvereins Günter Waldecker, dem Leiter des Umweltamtes Dr. Dominik Düber sowie Harald Lehmann von der Unteren Naturschutzbehörde. Augenmerk lag insbesondere auf der Entwicklung der gefährdeten Sandsommerwurz (Orobanche arenaria). Sie lebt in enger Symbiose mit dem Feldbeifuß und hat im Juni zahlreich geblüht. Sie ist derzeit noch sehr gut an ihren dunkelbraunen Fruchtständen zu erkennen.
Die Fachleute um Stadtrat Kraft konnten bei dem Termin insgesamt 68 Orobanchen-Fruchtstände zählen. Das sei eine sehr erfreuliche Entwicklung, wie Harald Lehmann von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt feststellte. Im Kartierungsjahr 2019 seien nur 15 Exemplare gefunden worden. Die gute Entwicklung der Sandtrockenpflanze sei ein Indiz dafür, dass die langjährige Pflege der Sanddüne zielführend war.
Die Pflegemaßnahmen werden von der Unteren Naturschutzbehörde regelmäßig im Sommer mit Pflanzenspezialist Sander im Detail abgestimmt und im Winter durchgeführt. Im laufenden Jahr soll im Mittelteil der Düne wieder eine Fläche von rund 80 Quadratmetern gemäht und anschließend gefräst werden, damit sich dort im kommenden Jahr die empfindlichen und konkurrenzschwachen Sandtrockenpflanzen entwickeln können. Auf Anregung von Waldecker werden noch einige Traubenkirschenbäume im Randbereich entfernt.
Zukünftige Entwicklung der Sanddüne
Im aktuell in der Offenlage befindlichen Rahmenplan für das Baugebiet „Eselswiese“ wird der Schutz der bestehenden, wertvollen Sanddüne rechtlich sichergestellt. „Zur besseren Entwicklung der Düne wird sie zusätzlich noch um 20 Meter nach Osten erweitert“, sagt Stadtrat Kraft. Derzeit schneide dort noch ein betonierter Feldweg die Düne ab, dahinter folge eine Sand-Ackerfläche. Neben der geplanten räumlichen Erweiterung und Wiederherstellung der typischen Dünenlandschaft sei auch ein solider, eingegrünter Zaun als Schutz rund um das Gebiet geplant, wie Kraft erläutert. Am „Schönauer Weg“ sollen darüber hinaus in einer Einbuchtung Informationstafeln über die Flora und Fauna der wertvollen Düne aufklären.
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