
GONSENHEIM/MOMBACH – Mit einem eindrucksvollen 9:0 (4:0)-Heimsieg hat der TSV Schott Mainz seine Aufstiegsambitionen in die Fußball-Regionalliga untermauert. Am 28. Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar verpassten die Mainzer dem SV Morlautern eine herbe Niederlage. Zugleich musste das Ergebnis den Spielern von Schott und ihren Fans wie ein Déjà-vu vorkommen. Die Mannschaft von Trainer Samuel Horozovic führte zur Pause mit 4:0 – exakt derselbe Zwischenstand wie eine Woche zuvor beim Kantersieg gegen TuS Mechtersheim. Sollte das Endergebnis etwa erneut 9:0 lauten? Ja, genau so kam es.
Die 188 Zuschauer auf der Bezirkssportanlage in Mombach sahen einen gepflegten Kombinationsfußball, bei dem sich der Favorit in guter Form präsentierte. Die Mainzer gaben nach dem Anpfiff sofort den Ton an. Gleich zweimal tauchte Jacob Roden gefährlich links vor dem Tor von Milan Junghans auf: Einmal schnappte die Abseitsfalle zu, einmal setzte er den Schuss knapp über das Tor (12.). Kurz darauf setzte sich auf der anderen Seite der flinke Takero Itoi sehenswert im Laufduell durch (15.). Vorläufig lenkten jedoch bei diesem und den anderen Angriffen stets ein Bein oder ein Fuß die Schüsse ab – entweder zum Torwart oder zur Ecke. Gleichwohl versteckten sich die Gäste in der Anfangsphase nicht. Bis dahin hatte Morlautern nur eine Halbchance. Die TSV-Abwehr um Nils Gans blieb jedoch konzentriert. Schott störte im Gegensatz früh, doppelte die Gegenspieler und streute Sand ins Getriebe der Gäste. Gans war es auch, der den Torreigen nach einem Eckstoß per Kopfball zum 1:0 eröffnete (20.). Nach dem Gegentor setzte sich der Tabellenletzte zwar kurz vor dem Mainzer Tor fest, strahlte aber kaum Durchschlagskraft aus.

Im Gegenzug vergab Lennart Thum aus zentraler Position eine Großchance (24.). Für seinen Hattrick nahm er sich später Zeit: Erst erhöhte Roden auf 2:0, dann erzielte Thum mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern das 3:0 (40.). Noch vor der Pause schob er aus ähnlicher Position zum 4:0 ins linke Toreck ein. Eine weitere Chance ließ Roden kurz vor dem Pausenpfiff aus. Nach Wiederanpfiff machte Thum seinen Hattrick perfekt (48.), als er völlig frei vor dem Tor zum 5:0 nur noch einschieben musste. Von den Gästen kam weiterhin wenig bis nichts. Das Spiel verlagerte sich komplett in deren Hälfte. Eine weitere Chance vergab der eingewechselte Eliakim-Mbila Kukanda, der knapp über die Latte schoss. Schott nutzte dennoch die Gelegenheit, um etwas für das Torverhältnis zu tun. Das 6:0 erzielte Leon Kern, der nach der Pause für Roden ins Spiel gekommen war, mit einem Volleyschuss (62.). Auch das 7:0 ging auf sein Konto (68.), er schob den Ball links flach am Torwart vorbei. Seinen eigenen Hattrick hätte er locker klar machen können – doch Kern bewies Teamgeist und servierte Daniel Bohl den Ball zum 8:0 (72.) auf dem Silbertablett. Morlauterns Gegenwehr? Vereinzelte Nadelstiche, die Schott kalt ließen. Einen Freistoß blockte die Mauer (60.), den Eckball pflückte Torwart Jan Schulz sicher herunter.
Den Schlusspunkt setzte Kukanda mit einem sehenswerten Freistoß aus knapp 30 Metern zum 9:0-Endstand (81.). Das machte den perfekten Nachmittag für den Tabellenführer der Oberliga komplett.

Schott Mainz marschiert nun weiter Richtung Regionalliga. Nach dem 9:0-Kantersieg und einem 0:0 in Karbach bleibt die Mannschaft mit 76 Punkten souverän Tabellenführer. Fünf Spiele stehen noch an – fünf Chancen, die Saison zu vergolden. Ein Highlight: das heiße Derby gegen den SV Gonsenheim am 17. Mai in Mombach. Und dann das Pokalfinale: Am 24. Mai will Schott gegen den FK 03 Pirmasens nicht nur den Verbandspokal holen, sondern sich damit auch das Ticket für den DFB-Pokal sichern.
Nächstes Heimspiel: Samstag, 3. Mai, 14 Uhr, gegen Rot-Weiß Koblenz.
TSV Schott Mainz: Jan Schulz – Nils Gans, Jan Wiltink – Daniel Bohl, Etienne Portmann (58. Benedikt Blum), Luca Christopher Wust, Shai Santino Neal, Johannes Gansmann (58. Eliakim-Mbila Kukanda) – Lennart Thum (76. Righteous Vodi), Jacob Roden (45. Leon Kern), Takero Itoi (76. Tamin Faqiryar).
Tore: 1:0 Nils Gans (20.), 2:0 Jacob Roden (36.), 3:0, 4:0, 5:0 Lennart Thum (40., 42., 47.), 6:0, 7:0 Leon Kern (63., 68.), 8:0 Daniel Bohl (71.), 9:0 Eliakim-Mbila Kukanda (81.).
Gregor Starosczyk-Gerlach