Start Hessen Sportlerehrung 2021: „Das habt Ihr Euch verdient“

Sportlerehrung 2021: „Das habt Ihr Euch verdient“

Von link: Stadtverodnetevorsteher Jens Grode, Peter Kreuzer, Bianca Heinz nahm den Preis für Tochter Pauline (RRK) entgegen, Walter Massing, Markus Trippel, Trainer Andreas Esper (JCR) & OB Udo Bausch. Stadt Rüsselsheim am Main/Fotograf: Volker Dziemballa

RÜSSELSHEIM – Ein Hauch von Glamour lag über dem Rüsselsheimer Rathaus. Mit rotem Teppich und festlicher Streichmusik, mit der bereits die Olympischen Spiele in London eröffnet wurden, bot der Innenhof einen würdigen Rahmen für die erste Sportlerehrung der Stadt seit Beginn der Corona-Pandemie.

„Wir alle sind sehr froh, dass die Stadt Ihnen nach 2020 endlich wieder im Rahmen dieser Veranstaltung seine Wertschätzung zeigen darf. Die Sportlerehrung ist die beste Gelegenheit, den aktiven Sportlerinnen und Sportlern dieser Stadt für ihre Leistungen zu danken und ihre Erfolge zu würdigen. Sie zeigen das Potenzial dieser Stadt und Rüsselsheim kann stolz sein, was im Sport alles vorhanden ist“, sagte Oberbürgermeister Udo Bausch im vollbesetzten Innenhof.

Sportamtsleiterin Anette Tettenborn erklärte, dass man sich wegen der Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres tatsächlich kurz überlegt hatte, ob die Stadt nicht noch ein weiteres Mal die Sportlerehrung aussetzen müsse. Doch es waren drei Gründe, die für die Durchführung gesprochen hätten. Zum einen hatte man die für die Sportlerehrung 2020 vorgesehenen Haushaltsmittel ins Folgejahr retten können. Zum anderen hätten alle Sponsoren der Veranstaltung die Stange gehalten. Auf den dritten Grund folgte schließlich großer Beifall: „Und schließlich, weil Ihr Euch das verdient habt.“

Erstmals fanden die Sportlerehrung und Schülersportlerehrung gemeinsam statt. Insgesamt ehrten die Stadt und der Sportbund 51 erwachsene sowie 25 jugendliche Sportlerinnen und Sportler für ihre Erfolge im vergangenen Jahr.

Stadt Rüsselsheim am Main/Fotograf: Volker Dziemballa

Alle Jugendlichen erhielten eine Ehrenurkunde dafür, dass sie mindestens eine Landesmeisterschaft gewonnen hatten. Bei den Erwachsenen wurde diese Auszeichnung 41 Mal vergeben. Fünf erhielten einen Silbernen Lorbeerzweig dafür, dass sie Titel bei einer Deutschen Meisterschaft oder einen vorderen Platz bei Welt- oder Europameisterschaften oder Olympischen Spielen errungen hatten. Mit den Ehrungen verband Bausch seine besondere Wertschätzung an alle Beteiligten: „Großer Dank gilt auch den Vereinen und all den fleißigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, Trainern, Übungsleiterinnen und Familien, die im Hintergrund wirken und ohne die solche Leistungen nicht möglich wären.“

Für besondere Leistungen als verdiente Aktive im Sport verlieh die Stadt Rüsselsheim am Main zudem neun Mal den Ehrenbrief. Für über 15-jährige aktive Tätigkeit in einem Sportverein wurden Peter Trzaksa (Deutscher Alpenverein Sektion Rüsselsheim e.V.), Carmen Stowasser (Reitsportverein Rüsselsheim e.V. Rüsselsheim), Harald Lehmann (SKG Bauschheim e.V.), Arthur Lutz, Elke Jakobs, Fritz Schäfer, Marc Gohmert und Reinhard Hill (alle fünf: TV 1888 Königstädten e.V.) sowie Harry Lehretz (TV 1890 e.V. Rüsselsheim-Haßloch).

Um auch Sportlerinnen und Sportler ehren zu können, deren Leistungen zwar nicht unter die Richtlinien für die Sportlerehrung fallen, die aber mindestens genauso Vorbild und Ansporn für andere sein können, verlieh Jens Grode den Ehrenpreis des Stadtverordnetenvorstehers. Er zeichnete den gebürtigen Rüsselsheimer Marco Lesner aus, der mit 46 Jahren erstmalig Box-Europameister im Schwergewicht wurde. Nebenbei trainiert er junge Boxer in dem von ihm gegründeten Boxclub Invictus. Als besonderes Ehrenzeichen der Stadt überreicht Grode einen Rüsselsheim-Ring, der da dazu eigens von einem Rüsselsheimer angefertigt wurde, an den Ehrenpreisträger. An den Finger stecken konnte Grode den Ring allerdings erst nach dem Ende des offiziellen Programms, da Lesner auf der Rückreise aus dem Urlaub im Stau stecken geblieben war.

Stadt Rüsselsheim am Main/Fotograf: Volker Dziemballa

Mit großer Spannung wurde die Kür der Sportlerinnen und Sportler des Jahres durch den Sportbund erwartet. Den Titel der Sportlerin des Jahres erhielt Hockeyspielerin Pauline Heinz vom Rüsselsheimer Ruder-Klub. Sie hatte 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio den 6. Platz mit der Nationalmannschaft im Damen-Feldhockey erreicht und die Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Amsterdam gewonnen. Sportler des Jahres wurde, wie in vielen Jahren schon zuvor, Topathlet Eduard Trippel vom Judo-Club Rüsselsheim. Er hatte bei den Olympischen Spielen 2021 gleich zweimal das Siegertreppchen besteigen dürfen. In der Einzeldisziplin musste er sich erst im Finale der Klasse bis 90 Kilo geschlagen geben, mit der Mixed-Mannschaft gewann er zudem Bronze. In der Kategorie Seniorensportler wurde ein weiterer „Wiederholungstäter“ ausgezeichnet. Mit insgesamt fünf Europameister-Titeln und zwei Drittplatzierungen in den verschiedenen Kategorien des Vorderlader-Schießens war die Auszeichnung für Walter Massing vom Schützenverein Tell Haßloch 1910 e.V. mehr als verdient. Erstmals vergab Sportbund-Vorstand Peter Kreuzer in diesem Jahr die Auszeichnung für besondere Trainingsleistungen. Er zeichnete Alexandra und Görner Andreas Esper vom Judoclub Rüsselsheim als Trainerin und Trainer des Jahres 2021 aus, die ihre herausragenden Coaching-Fähigkeiten bei den Olympischen Spielen, in der Bundesliga sowie in der Nachwuchs- und Kaderförderung unter Beweis stellten.

Begleitet wurden die Feierlichkeiten vom Streichquintett der Musikschule Rüsselsheim. Unter der Leitung von Robert Baumgartner spielten sie Stücke aus Georg Friedrich Händels Oratorium Salomon und weitere Klassiker. Dabei war es sicher kein Zufall, dass das Quintett mit dem „Einzug der Königin Saba“ Musik aus der Eröffnungszeremonie der Olympische Spiele von 2012 zum Besten gab.

Gut vorbereitet, eloquent und mit Wortwitz führte erstmals Anette Tettenborn als Hauptmoderatorin durch das Programm. Ihr zur Seite stand der stellvertretende Sportsamtsleiter Karsten Schwarz. Tettenborn hatte sich allerdings noch weitere Verstärkung geholt. Mit Lenny Berndt konnte sie einen selbstbewussten Jugendlichen, der zuvor für seine Leistungen im Jugend-Trialfahren ausgezeichnet wurde, als Co-Moderator direkt auf der Bühne „anwerben“. Zum Abschluss des Sommerabends durfte dann noch das Tanzbein geschwungen werden. Anette Tettenborn hatte den ganzen Abend Musikwünsche aus dem Publikum gesammelt, die nach dem offiziellen Teil von DJ Mario auf dem Plattenteller umgesetzt wurden.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales