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Stadtwerke bleiben zuständig fürs Gasverteilnetz Konzession verlängert / Das hat auch Vorteile für die Bürger: Alles aus einer Hand

Oberbürgermeister Udo Bausch (links) und Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer bei der Übergabe des Gasnetzkonzessionsvertrags - Foto: Stadt Rüsselsheim am Main

RÜSSELSHEIM – Für Oberbürgermeister Udo Bausch ist es eine gute Nachricht: „Die Stadtwerke Rüsselsheim sind auch die nächsten 20 Jahre für das Gasverteilnetz in der Stadt verantwortlich – damit bleibt die Wertschöpfung in der Stadt.“ Hierfür hat die Stadt ein diskriminierungsfreies und transparentes Verfahren zur Neuvergabe des Gaskonzessionsvertrages durchgeführt, das den strengen gesetzlichen Anforderungen des Energiewirtschaftsrechts entsprochen hat.

Die Stadtwerke haben das aufwändige Ausschreibungsverfahren für sich entscheiden können. „Zunächst hatten vier Netzbetreiber ihr Interesse an einem neuen Konzessionsvertrag bekundet, bis zum verbindlichen Schlussangebot haben die übrigen Bewerber jedoch ihre Teilnahme am Verfahren beendet. Rechtliche Auseinandersetzungen hat es hierzu nicht gegeben“, berichtet Bausch.

„Die Vergabe stärkt die Stadtwerke als Unternehmen, denn der Netzbetrieb ist unsere Kernaufgabe“, freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer. Zugleich sichert die Konzession Arbeitsplätze: 67 der 230 Beschäftigten sind im Bereich Technik und Netze tätig, der auch für die Verteilnetze von Strom und Wasser zuständig ist. „Das führt zu Synergien: Die Planungen und Bauarbeiten in den drei Sparten lassen sich gut miteinander koordinieren.“

Dass alles in einer Hand bleibt, davon profitieren auch die Bürger. „Ansonsten müssten sie, wenn sie beispielsweise einen Hausanschluss wollen, bei verschiedenen Unternehmen vorstellig werden“, erläutert Scheerer. „So aber haben sie weiterhin nur einen Ansprechpartner.“

Die Stadtwerke, so erklärt Udo Bausch, haben ein hochwertiges Angebot abgegeben, das den Anforderungen der Stadt vollumfänglich entspricht. Es umfasst die Versorgungssicherheit, die Verbraucherfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit ebenso wie die Preisgünstigkeit und Effizienz der Versorgung.

Die Konzession, das Netz zu betreiben, wird unabhängig vergeben, wem es gehört. Das Gasverteilnetz ist in Besitz der Stadtwerke Rüsselsheim. Heute umfasst es 200 Kilometer mit rund 8.600 Hausanschlüssen. Damit verfügen rund 80 Prozent der Häuser in Rüsselsheim über einen Gasanschluss.

„Die Stadt bekommt für die Vergabe der Konzession keine Einmalzahlung, sondern profitiert davon, dass sie jährlich nach der Konzessionsabgabenverordnung eine Einnahme erhält und damit auch kommunale Belange der Stadt erfüllt“, erläutert Udo Bausch. Die Höhe ist durch gesetzliche Vorgaben geregelt.

Staatlich reguliert sind auch die Netzentgelte, die alle Gaslieferanten dafür entrichten müssen, dass sie über das Verteilnetz ihre Kunden beliefern. Hier werden die Stadtwerke Rüsselsheim, die auch als Gasversorger auftreten, genauso behandelt wie ihre Wettbewerber, haben also durch den Netzbetrieb keinen Vorteil.

Die Geschichte der Gaslieferung geht bis ins Jahr 1927 zurück, als ein Vertrag zwischen der Stadt Rüsselsheim und dem Überlandwerk Mainz abgeschlossen wurde. 1939 ging das Gasverteilnetz an die neugegründeten Stadtwerke über. „Wettbewerbliche Ausschreibungen, wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit im Jahr 2006 der Energiemarkt liberalisiert wurde“, erläutert Scheerer. „Dass wir uns bei der Konzessionsvergabe gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten, zeigt, dass die Stadtwerke Rüsselsheim ein gut geführtes Unternehmen sind.“

Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH