Start Anzeige Stadtwerke reden in einfacher Sprache Neues Angebot hilft Menschen mit Problemen beim...

Stadtwerke reden in einfacher Sprache Neues Angebot hilft Menschen mit Problemen beim Lesen

Button einfache Sprache - Stadtwerke Rüsselsheim

RÜSSELSHEIM –  „Es gibt wesentlich mehr Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, als viele glauben“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer. Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 13,5 Millionen Menschen mit schwacher Lesekompetenz, etwas mehr als die Hälfte davon sind Analphabeten. Neben Menschen mit kognitiven, geistigen, altersbedingten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen gehören dazu Menschen, die aus einem anderen Land kommen und die deutsche Sprache noch lernen müssen.

Vor diesem Hintergrund haben die Stadtwerke Rüsselsheim zehn Themenfelder in einfacher Sprache formuliert: Das reicht von Informationen zu Bussen, Gas, Wasser, Strom und Internet bis zur persönlichen Beratung und einem „Was wir nicht machen“. Dabei sind die Texte an den Regeln orientiert, die der Verein Netzwerk Leichte Sprache entwickelt hat. Die maximale Satzlänge soll nicht mehr als 15 Worte umfassen. Der Satzaufbau orientiert sich an der Reihenfolge Subjekt, Prädikat, Objektiv. Jeder Satz enthält nur einen Gedanken, so dass es keiner Kommata bedarf.

„Texte in einfacher Sprache zu verfassen oder zu übersetzen, ist anspruchsvoller als viele vermuten“, weiß Hans-Peter Scheerer. Deshalb haben die Stadtwerke ein zertifiziertes Büro beauftragt, die Leistungen und Aufgaben der Stadtwerke in einfacher Sprache zu formulieren.

Neben der einfachen Sprache gibt es noch die leichte Sprache. Die einfache Sprache hat Menschen als Ziel, die zwar Deutsch und etwas lesen können, aber Probleme haben, komplexere Texte zu verstehen. Die leichte Sprache, die in ihrer Ausdrucksweise noch weiter reduziert ist, wendet sich an Menschen mit noch größeren Verständigungsproblemen. Bei der leichten Sprache sind Sätze noch kürzer formuliert, zudem arbeitet leichte Sprache mit Besonderheiten, die in der Normalsprache nicht vorkommen, zum Beispiel Trennstrichen in zusammengesetzten Wörtern oder zusätzlichen Zeilenumbrüchen.

„Wir haben uns im ersten Schritt für die einfache Sprache entschieden“, erklärt Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer. „Die einfache Sprache dient der Barrierefreiheit, damit möglichst alle Menschen Informationen zu den Diensten und Produkten der Stadtwerke erhalten.“

www.stadtwerke-ruesselsheim.de/einfache-sprache

Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim