RÜSSELSHEIM – Die Stadtwerke Rüsselsheim gehören zu den neun Betrieben in Südhessen, die von Adil Oyan, dem Ersten Kreisbeigeordneten des Kreises Groß-Gerau, kürzlich ihre Auszeichnung als „Ökoprofit-Betrieb in Südhessen“ erhalten haben. Ziel ist es, betriebliche Emissionen zu reduzieren, natürliche Ressourcen zu schonen, die Ökoeffizienz zu steigern und das Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit zu erhöhen. Unternehmen, die an Ökoprofit teilnehmen, reduzieren ihre Umweltbelastungen durch technische und organisatorische Maßnahmen, um so Rohstoffe, Wasser und Energie einzusparen, Abfall und Emissionen zu vermeiden und auch Kosten zu reduzieren.
„Der Austausch mit anderen Unternehmen macht das Ökoprofit-Projekt so wertvoll, weil es Einblicke und Anregungen aus anderen Bereichen ermöglicht“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer. „Das Ökoprofit-Projekt ist für uns zudem eine gute Vorbereitung auf andere Zertifizierungen, die wir ablegen müssen.“
Seit 2004 kommen Unternehmen im Projekt Ökoprofit Südhessen zusammen: Die Betriebe tauschen sich in Workshops aus, sie verbessern ihren Überblick über Daten und rechtliche Anforderungen und sie identifizieren neue Maßnahmen. Dabei werden sie vom Umweltbüro Arqum beraten, das deutschlandweit zahlreiche Ökoprofit-Projekte betreut.
„Zusätzlich zu den Maßnahmen, die wir im Rahmen des Energieaudits erarbeitet haben, sollen durch Ökoprofit auch Maßnahmen, die vorwiegend der Umwelt dienen, vorangetrieben werden“, erläutert Melanie Baser, die das sechsköpfige Umweltteam der Stadtwerke Rüsselsheim leitet, das sich auch mit dem Ökoprofit befasst hat. „Zur Verbesserung des Abfallmanagements der Stadtwerke soll etwa ein Abfallkonzept entwickelt werden und zur Förderung der Biodiversität eine Blumenwiese auf dem Betriebsgelände umgesetzt werden“, nennt Baser Beispiele. Außerdem wird die alte Waschanlage für die Busse durch eine neue ersetzt, was eine deutliche Wassereinsparung bewirkt.
Der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan freut sich über das Engagement der Betriebe: „Gerade in einer Zeit, in der intensiv über die Energiewende diskutiert wird, braucht es Unternehmen, die vorangehen.“ Bei der Urkunden-Übergabe wies Oyan darauf hin, dass auf viele Unternehmen weitere Anforderungen zu kommen, zum Beispiel die Nachhaltigkeitsberichterstattung, Veröffentlichung von Umsetzungsplänen zu Energiesparmaßnahmen oder die Einführung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems. Für all das ist Ökoprofit eine gute Grundlage. Daher hat die Europäische Kommission Ökoprofit als Vorstufe zum Umweltmanagementsystem EMAS anerkannt.
Das Konzept für Ökoprofit stammt von der Stadt Graz, die Unterlagen für Deutschland kommen von der Stadt München. Deutschlandweit wurden bereits mehr als 110 Projekte ausgeführt. Die weiteren Betriebe, die neben den Stadtwerken Rüsselsheim zur Ökoprofit-Klubrunde Südhessen gehören, sind die Druckerei Lokay e. K. aus Reinheim, die E-Netz Südhessen AG in Darmstadt, die Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG mit Sitz in Bensheim, die Kreisverwaltung Groß-Gerau, die ME Mining Equipment Europe aus Breuberg, die Pfungstädter Malzfabrik Rheinpfalz GmbH, die Nalco Deutschland Manufacturing GmbH & Co. KG in Biebesheim und die Röhrig granit GmbH aus Heppenheim.
Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH