RÜSSELSHEIM – Der größte Stromausfall, den Rüsselsheim erleben musste, seit die Stadtwerke 2008 das Stromnetz übernommen haben, ist beseitigt. Auch die letzten 250 Haushalte sind seit 18 Uhr wieder am Netz, nachdem sie seit Montagabend ohne Strom waren. Dass es so lange dauerte, hängt mit dem unglücklichen Umstand zusammen, dass auch so genannte Redundanzleitungen beschädigt waren. So war es nicht möglich, die sonst üblichen Umschaltungen vorzunehmen. Stattdessen waren umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderlich im Einsatz, um die betroffenen Leitungsabschnitte freizulegen und die Leitungen zu reparieren.
Der Stromausfall hatte am Montag gegen 21.30 Uhr begonnen. Was den Kurzschluss im Erdreich auslöste, lässt sich nicht sagen. Der Kurzschluss sorgte für einen Domino-Effekt, in dessen Folge in der Spitze mehr als 10.000 Haushalte betroffen waren, vor allem im Dicken Busch, Haßloch, Königstädten und Bauschheim.
Durch Umschaltungen konnte nach rund einer Stunde die Stromversorgung wieder hergestellt werden – doch der plötzliche Spannungsanstieg löste einen erneuten Stromausfall aus, von dem zwar weniger Haushalte als zuvor aber immer noch Dicker Busch und Königstädten betroffen waren. Während es bis 1.30 Uhr gelang, die Versorgung im größten Teil von Königstädten wieder herzustellen, blieb vor allem der Stadtteil Dicker Busch und die angrenzenden Straßen von Haßloch ohne Strom. Aufgrund des Stromausfalls kam es auch zu Störungen bei Internet, Fernsehen und Telefonie, da ein Hauptknotenpunkt für die Glasfaserversorgung im Dicken Busch liegt.
„Wir wissen, es ist eine verdammt schwierige Situation für alle Betroffenen, die so lange ohne Strom auskommen mussten“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Maik Landwehr. Doch alle verfügbaren Einsatzkräfte der Stadtwerke und ihrer Dienstleister waren von Montagnacht an im Großeinsatz, rund 60 Einsatzkräfte haben mit Hochdruck daran gearbeitet, die Versorgung wieder herzustellen. Unterstützung kam zudem durch Kollegen der Mainzer Netze.
„Angesichts des Ausmaßes des Stromausfalls ist allen Einsatzkräften zu danken, dass sie den Schaden rasch eingedämmt und letztlich vollständig behoben haben“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Maik Landwehr.
Bei dem Kurzschluss im Stromnetz handelt es sich um einen Fall von höherer Gewalt, wie es die Juristen nennen, wenn es um die Frage nach Schadenersatzzahlungen geht. So wie ein Stau auf der Autobahn oder ein umgefallener Baum auf einem Bahngleis Beeinträchtigungen nach sich ziehen, so führt auch ein solcher Stromausfall nicht dazu, dass Schäden ersetzt werden können.
Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH

























