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Theater auf dem Tennisplatz

GONSENHEIM – Infolge der Corona-Pandemie ruht seit Mitte März der Spielbetrieb in der Malakoff-Passage. Die Vorbereitungen für die neue Spielzeit laufen bereits, doch schon im Juli melden die Mainzer Kammerspiele zurück mit der Freilichtversion der satirischen Tenniskomödie „Extrawurst“ aus der Feder der „Stromberg“-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob auf dem Centercourt von Grün-Weiß Mainz.

Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs TC Gonsenheim 06 ist fast zu Ende, nur die Abstimmung über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern steht noch aus. Und plötzlich geht es um die Wurst – genauer gesagt: um die Schweinswurst. Denn die darf nicht neben dem Grillgut des einzigen Clubmitglieds muslimischen Glaubens auf dem neuen Vereinsgrill brutzeln, so will es der Koran. Was tun? Einen Zweitgrill für den türkischen Tenniskollegen finanzieren? Nur noch Tofu auflegen? Sofort ist die Diskussion um Toleranz und Integration entfacht: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? 

Die Gesellschaftssatire um die „Extrawurst“ aus der Feder der Autoren der Fernsehserie „Stromberg“ spielt in der Open-AirTheaterfassung für das Theater alePh von Regisseur Tom Peifer auf einem Tennisplatz – und das Publikum auf den Rängen wird kurzerhand an der Abstimmung in der Grillaffäre beteiligt. Das Autorenduo Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob hat sich mit Drehbüchern für die Fernsehserien „Stromberg“, „Dr. Psycho“, „Pastewka“ und „Mord mit Aussicht“ einen Namen gemacht und wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Jacobs schreibt regelmäßig für Satiresendungen.

Die Aufführungen: 3. Juli, 19.30 Uhr, 4. Juli, 19.30 Uhr und  5. Juli, 18 Uhr.  Weitere Termine in Vorbereitung. Spielort: TV Grün-Weiß,  Gleisbergweg 86, Karteninfos: mainzer-kammerspiele.de.