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Ufer- und Auenrenaturierung geht in die nächste Phase Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt stellt neue Pläne im Ortsbeirat vor

An der Laubenheimer Nato-Rampe sollen etliche der entnommenen Steine deponiert werden. Foto: Oliver Gehrig

LAUBENHEIM – Unter dem Projekttitel „Blaues Band“ ist ein Teil des Laubenheimer Rheinufers bereits renaturiert worden. Nun gibt es Ausbaupläne der Ufer- und Auenrenaturierung „für eine lebendige Wasserstraße“ im südlichen Anschluss, die Ines Jörgens und Brigitte Scherer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) Oberrhein in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates Laubenheim den Fraktionen und den anwesenden Bürgern vorstellten.

Geplant ist eine Renaturierung des südlichen Uferabschnittes auf einer Länge von 1,1 Kilometern Länge, teilte Brigitte Scherer mit. Die Renaturierung soll in den Jahren 2027 bis 2028 über die Bühne gehen und wird voraussichtlich rund 2,5 Millionen Euro kosten. Geplant ist die Anbindung der Schut. „Im statistischen Mittel wird die Aue alle drei Jahre geflutet“, erläuterte Scherer. „Wir planen jetzt die Anbindung, sodass die Schut dann schon beim einjährigen Hochwasser gefüllt wird.“ Die Uferrenaturierung erfolge nicht mehr über das Projekt „Blaues Band“, werde aber über den gleichen Haushaltstopf finanziert. „Wir müssen keine Bäume entnehmen, sondern nur Erdarbeiten bis maximal 1,30 Metern Tiefe vornehmen“, so Scherer weiter. Der Betriebsweg werde um 0,2 Meter für die Lkw tiefergelegt. Insgesamt müssten 400 Kubikmeter Erde abgetragen werden. „Das ist nicht viel, das ist in zwei Tagen gebaggert“, erklärte Scherer.

Das Laubenheimer Rheinufer wird dann im Bereich des Strommastes auf 480 Metern Länge neu gestaltet und komplett von Steinen befreit. Es gebe künftig zwei Teilbereiche: einen für die „Griller“ und einen auf den genannten 480 Metern Länge für die Natur, etwa für Bodenbrüter. Infotafeln sollen dann einmal auf diesen neuen Uferbereich hinweisen. Zur Ufergestaltung werden Buschweiden gepflanzt und sogenannte „Pflanzmatten“ gesetzt. Zur technisch-biologischen Ufersicherung werden zwei Schwenker des Betriebswegs eingerichtet, um mehr Strömungsdiversität herzustellen. Hinzu kommen Wurzelstöcke und Fischunterstände als Versteckmöglichkeiten besonders für Jungfische und eine sogenannte Lahnung als Querbauwerk im Rhein aus Holz und Steinen im Niedrigwasser.

Der Ortsbeirat begrüßte die Pläne und hatte eine Reihe von Fragen. „Wohin kommen die Steine?“, wollte Gabriele Müller (Grüne) wissen. Ein Teil werde für die Lahnung verwendet, ein weiterer Teil komme in die Betriebshöfe, um später genutzt zu werden. Der Rest werde an der Nato-Rampe deponiert, teilte Ines Jörgens mit. „Toll, dass Sie das Rheinufer renaturieren“, lobte Wolfgang Stampp (SPD). „Die Vermüllung des Rheinufers hat extreme Formen angenommen“, kritisierte er aber im Namen des Laubenheimer Umweltteams. Der Umbau habe keine Auswirkungen auf die Müllsituation, erläuterte die ebenfalls anwesende Martina Bauer vom Umweltamt. „Der Betriebsweg kann begangen werden – vorher wie nachher.“ Ralf Geißner (SPD) wünscht sich zwei bis drei Sitzbänke für Senioren in diesem Uferabschnitt. Das sei nicht ausgeschlossen, antwortete Martina Bauer. Norbert Riffel (CDU) richtete einen Dank an die Stadt Mainz für die geleisteten Vorarbeiten zur Renaturierung. „Das Projekt ,Blaues Band’ hat unser Laubenheimer Rheinufer wunderbar verschönert“, lobte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD). „Nun gibt es eine Fortsetzung.“

Oliver Gehrig