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„Um die Zukunft von Laubenheim ist mir nicht bange“ Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter im Gespräch mit "Journal Lokal"

Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter in seinem Amtssitz in Laubenheim - Foto: Ulrich Nilles

LAUBENHEIM – Eine kleine Umfrage anlässlich der Veranstaltung zur 50. Wiederkehr der Eingemeindung von Laubenheim („Journal Lokal“ berichtete) ergab, dass eine überwiegende Mehrheit der Befragten die Lebensqualität in der Gemeinde als sehr hoch einschätzt. Die Bürgerinnen und Bürger lobten vor allem den Naherholungswert, die Vereine und die Feste der kleinen Gemeinde am Rhein. Natürlich wurden auch Wünsche geäußert. Darüber und über die Pläne der Lokalpolitik für das Jahr 2020 sprach „Journal Lokal“ mit Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter.

Wasserversorgung
Bei der Wasserversorgung von Laubenheim gibt es Klärungsbedarf. Seit 1904 bezieht die Gemeinde ihr Wasser aus Bodenheim und ist mit der Qualität und der Preisgestaltung sehr zufrieden. Diese sei 1969 im Auseinandersetzungsvertrag zur Eingemeindung von Laubenheim nach Mainz so festgeschrieben und bedürfe bei Änderung der Zustimmung des Ortsbeirats, ist Ortvorsteher Gerhard Strotkötter der Auffassung. Die Stadt sieht dies anders und möchte Laubenheim ohne Zustimmung des örtlichen Gremiums an ihr Wasserwerk anschließen. Dazu der Ortsvorsteher: „Mit unserer Klage beim Oberverwaltungsgericht Koblenz möchten wir die Gültigkeit des Auseinandersetzungsvertrags im Grundsatz abklären.“ Unterstützt werden Ortsvorsteher und Ortsbeirat durch das ehemalige Mitglied Horst Hünerkopf, den Strotkötter als ehrenamtlichen Stadtteilhelfer berufen hat.

Kindergarten/Schule
„Für den Neubau einer Kita und der Schule zeichnen sich wunderbare Lösungen ab“, beurteilt Ortsvorsteher Strotkötter die Situation. In diesem Jahr wird die Erstellung eines Ersatzneubaus am Riedweg beginnen.  Der Neubau der Kita erfolgt am Koppernweg, sodass der Spielplatz Am Jungstück erhalten bleibt.

AWO/Kinder- und Jugendzentrum
Optimistisch ist Strottkötter auch beim Umzug der AWO in die ehemalige Wohnung des Hausmeisters der Grundschule. Für diese neue Verwendung muss die Wohnung umgebaut werden. Gleichzeitig könnte das Kinder- und Jugendzentrum in die ehemaligen Räumlichkeiten der AWO einziehen.

Rheinufer
„Die Fortschritte am Ausbau des Rheinufers sind langsam zu erkennen, vor allem auf dem Gelände des ehemaligen Campingplatzes, wo eine naturnahe Restaurierung stattgefunden hat.“ Hier engagiere sich der Bund im Rahmen des Programms Blaues Band Deutschland, einer gemeinsamen Initiative von Bundesverkehrs- und Bundesumweltministerium. Im Bereich der Umbauarbeiten der NATO-Rampe erhofft sich der Ortsbeirat Fortschritte bei der Einrichtung eines Grill-Spielplatzes im Spätsommer sowie eines saisonalen Biergartens.

Verkehr: Lkw-Durchfahrt und ÖPNV
Alle fordern es. Die Stadt Mainz möchte es durchsetzen, aber der Landesbetrieb Mobilität blockt. Es geht um das von der Stadt geplante Durchfahrverbot für Lkws durch die kleinen Gemeinden entlang des Rheins. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Handlungsbedarf besteht auch bezüglich der Fahrpläne des ÖPNV für Laubenheim. Diese werden von der Basis heftig diskutiert. Zwar hat es sich vor allem für ältere Menschen positiv ausgewirkt, dass das Ärztehaus im 15-Minuten-Takt über die Oppenheimer Straße Richtung Innenstadt angefahren wird. Aber auf der anderen Seite erschweren die Streichungen einiger Verbindungen das Erreichen der Uniklinik. „Hier muss dringend nachgebessert werden“, lässt Gerhard Strotkötter keinen Zweifel offen.

Sporthalle
„Eine Sporthalle ist nicht nur ein Gebäude. Die integrative Kraft des Sports und der Vereine bietet die Chance an, sich um Jugendliche zu kümmern und Bürgerinnen und Bürger in die Gemeinde einzugliedern. Damit wollen wir ein nachhaltiges Zeichen gegen die Spaltung der Gesellschaft setzen.“ Mit diesen kraftvollen Statement untermauert der Ortsvorsteher seine Forderung: “ Ich möchte eine schnelle und umfassende Sanierung oder den Neubau des Laubenheimer Sportzentrums mit den angegliederten Vereinsräumen, auch im Sinne der Vereine, der Laubenheimer Fastnacht und des gesamten kulturellen Lebens im Ort.“ Eine Herausforderung, der er sich stellt.

Unser Gespräch abschließend wartete Gerhard Strotkötter mit einer erfreulichen Nachricht an alle Laubenheimerinnen und Laubenheimer auf: „Das Zöllerkreuz im Laubenheimer Ried wird wieder aufgebaut!“ Zur seiner großen Freude kümmert sich eine Initiative des Ortsbeirats unter der Federführung von Tobias Diefert, Norbert Riffel und Wolfgang Stampp um die Wiederherstellung dieses immer wieder dem Vandalismus zum Opfer fallenden Wahrzeichen von Laubenheim.

„Journal Lokal“ dankt Herrn Strotkötter für das Gespräch

Ulrich Nilles