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Ungewisse Zukunft für das „Haus der Vereine“ in Bodenheim Bodenheimer Vereine packen selbst an

Das „Haus der Vereine“ ist insgesamt in einem desolaten Zustand. Foto: Sabine Longerich

BODENHEIM – Die Zukunft des „Hauses der Vereine“ stand beim Vereinstreffen in Bodenheim klar im Mittelpunkt. Ziel der Veranstaltung im Ratssaal war es, die Bedürfnisse der Engagierten zu klären, den Austausch zwischen den Vereinen zu stärken und gemeinsam Wege zu finden, die Vereinsarbeit – und damit auch den sozialen Zusammenhalt – in Bodenheim zu fördern.

Doch die mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter aus rund 30 Vereinen bewiesen rasch, dass genau dieser Zusammenhalt bereits gelebt wird: Mit großer Solidarität signalisierten sie ihre Bereitschaft, die Zukunft des Vereinshauses selbst in die Hand zu nehmen. Offenbar wollen die Bodenheimer Vereine gemeinsam anpacken – und zumindest die Räume für Treffen eigenständig herrichten.

Bei den Teilnehmenden herrschte reger Diskussionsbedarf. Foto: Sabine Longerich

Das schlug Volker Schäfer, Vorsitzender der „Bodenheimer Schoppengarde“, vor – und stieß auf breite Zustimmung. Katha Acker von den „Pitschedabbschern“ übernahm die Koordination der Renovierung und will Helferinnen und Helfer zusammenbringen.

Auch die Gemeinde sicherte Unterstützung zu: „Es stehen finanzielle Mittel bereit, um die Eigeninitiative der Vereine zu fördern“, erklärte Bau-Beigeordneter Martin Acker (CDU).

Laut Acker braucht das Gebäude jedoch entweder eine umfassende Sanierung oder einen kompletten Neubau. Für beides fehlen derzeit die nötigen Mittel. Zudem gibt es keine geeigneten Ausweichorte für die Bauzeit.

Etwa zehn Vereine nutzen das Haus fast täglich – sei es als Lager, Schießstand oder Treffpunkt. Besonders betroffen wären „Die KulturBunten“, die sich seit zehn Jahren erfolgreich um die Integration von 40 bis 50 Geflüchteten in Bodenheim kümmern. Eine Vertreterin warnte: „Wenn weder das Haus der Vereine noch eine Ausweichstätte zur Verfügung steht, bekommt Bodenheim ein Integrationsproblem.“

Neben der Zukunft des Gebäudes diskutierten die Teilnehmenden auch, wie die Vereinsarbeit insgesamt gestärkt werden kann. Vorgeschlagen wurden etwa eine zentrale Online-Plattform auf der Gemeinde-Website, regelmäßige Treffen der Vereine und eine Stärkung des Vereinsrings, der derzeit eine neue Leitung sucht.

Ehrenamtsbeigeordnete Veit-Gönner versprach Unterstützung durch die Gemeinde. Foto: Sabine Longerich

Auch eine stärkere Sichtbarkeit der Vereinsangebote wurde angeregt – etwa bei Veranstaltungen wie der Bodenheimer Kerb, dem Weinfest oder dem Nikolausmarkt. Weitere Ideen betrafen die Nutzung des Heimatmuseums als Treffpunkt sowie gemeinsame Auftritte bei lokalen Events.

Das Treffen, zu dem Ehrenamtsbeigeordnete Heidi Veit-Gönner (Grüne) eingeladen hatte und an dem auch Gemeinderatsmitglieder teilnahmen, endete mit viel Lob: Die Bedürfnisse wurden klar benannt, konkrete Vorschläge formuliert – und der Wunsch nach weiteren Treffen und digitalen Vernetzungsangeboten geäußert.

Anregungen und Ideen nimmt Heidi Veit-Gönner gern unter heidi.veitgoenner@bodenheim.de entgegen.

Sabine Longerich