Start Hessen Unterschriftenübergabe an Tarek Al-Wazir zur A 49

Unterschriftenübergabe an Tarek Al-Wazir zur A 49

Bernd Zürn und Tanja Hoffmann-Sabisch bei der Unterschriften-übergabe an Tarek Al-Wazir - Foto: Privat

FLÖRSHEIM – Rund drei Dutzend Menschen waren am vergangenen Mittwochmorgen vor dem Landeshaus in Wiesbaden erschienen. Mit dabei waren die Flörsheimer Claus-Dieter Heller sowie die beiden BUND-Mitglieder Tanja Hoffmann-Sabisch und Bernd Zürn. Durch ihre Anwesenheit wollten sie  die Vertreter von Greenpeace, Campact und BUND bei einer symbolischen Handlung unterstützen, nämlich bei der Übergabe von fast 230 000 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen den Weiterbau der Autobahn A 49 bei Stadtallendorf wenden. Empfänger war, stellvertretend für den Bundesverkehrsminister, der Hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Tarek Al-Wazir (links mit Maske) und Bernd Zürn vor Beginn der Diskussion – Foto: Privat

Am Ort der Unterschriftenübergabe – die große Freitreppe vor seinem Ministerium – war es kalt und sehr laut. Deshalb lud er kurzerhand, unter Beachtung aller Hygienemaßnahmen, die Anwe-senden in den Sitzungssaal seines Ministeriums ein.

Dass er kein Freund dieser Autobahnplanung ist machte Tarek Al-Wazir unmissverständlich klar.

Nachdem alle gegen den Bau gerichteten Klagen durch die Gerichte abgewiesen wurden sieht er aber keinen Handlungsspielraum mehr für sich. Das sahen manche der Anwesenden ganz anders.

Er könne sehr wohl ein neues Argument ins Spiel bringen, das bei den bisherigen Planungen zu wenig berücksichtigt worden sei: Die uns alle in unserer Existenz bedrohende Klimakatastrophe.

Mit dem ständigen Bau neuer Straßen – bis zum Jahr 2030 sollen noch weitere 850 Kilometer Autobahn entstehen – werden alle Überlegungen zu einer Verkehrswende und einer CO2-Reduzierung zu leeren Phrasen. Im Übrigen, so ein weiterer Vorwurf, müsse er als Hessischer Minister nicht jetzt schon in ‚vorauseilendem Gehorsam‘ gesunde Wälder roden lassen. Dazu solle er sich erst durch den dafür zuständigen Bundesverkehrsminister auffordern lassen.

Am Ende dieser mehr als einstündigen Diskussion versprach Tarek Al-Wazir, die Unterschriften seinem Kollegen Scheuer beim nächsten Treffen zu überreichen. Der – obwohl er der eigentliche Adressat ist – hat die Entgegennahme bisher abgelehnt.

Bernd Zürn