WEISENAU/ALTSTADT/OBERSTADT – Die Stadt Mainz möchte sich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2026 bewerben. In einer gemeinsamen Sitzung der Ortsbeiräte von Weisenau, der Oberstadt und der Altstadt stellte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) gemeinsam mit Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Landschaftsarchitekt Carsten Homeister die Inhalte der Machbarkeitsstudie für das Großprojekt vor. Von der Umsetzung der Idee erhoffe sich die Stadt nachhaltige Impulse für die Stadtentwicklung, führte der Oberbürgermeister aus. Als einen Vorzug der Planung hob Ebling hervor, dass für die Landesgartenschau keine neuen Flächen erschlossen werden müssen, vielmehr die Ausstellung „mittendrin im urbanen Raum“ stattfinden kann. Unter dem Arbeitstitel „Initiative Mainz 2026“ soll sie der Umsetzung des langfristigen Entwicklungsszenarios „Mainz 2030“ einen starken Schub geben und konzeptionell Antworten auf die Fragen der Städte der Zukunft bieten: „Wie sind die Ansprüche an Klimafragen, was bedeutet die Veränderung der Mobilität?“
Die Details des Gartenschaukonzeptes präsentierte Carsten Homeister vom beauftragten Landschaftsarchitektenbüro. „Römische Gründung – europäische Zukunft“ bilde als Arbeitstitel das thematische Dach der Gartenschau-Initiative, hinter dem sich alle Projekte, Installationen und Aktionen als Narrative sammeln sollten, erklärte er. Während der Ausstellung würde die Stadt gerne auf dem Gartenschaugelände, das die Entwicklungsräume Volkspark, Stadtpark, Wallanlagen/Auf der Steig, Römisches Theater und Zitadelle umfasst, die Vision der Stadt exemplarisch und zukunftsfähig machen und „als Fortführung eines reichen baukulturellen Erbes“zeigen, so Homeister. Die Gartenschaufläche soll einerseits öffentlich zugänglich sein (knapp 30 Hektar) und anderseits eine eintrittspflichtige Fläche von etwa 16 Hektar Größe umfassen. Zahlreiche Projekte in den Stadtteilen könnten die Ausstellung flankieren und die bis dahin fortentwickelten Grünflächen und Stadtbegrünung zeigen, in deren Konzeptionierung auch private Eigentümer einbezogen werden sollten. In Weisenau könnte beispielsweise das Areal des Alten Friedhofs eine Rolle spielen. Für die Entwicklung solcher Begleitprojekte, zu denen auch die Aufwertung von Schulhöfen gehören könnte, wolle die Stadt ein Budget bereitstellen, so Homeister.
Wie Dezernentin Grosse vorrechnete, dürfte die Investition im Vorfeld rund 36 Millionen Euro betragen, wobei 22 Millionen Euro an Fördergeldern die Ausgabenseite entlasten könnten. Die prognostizierten Kosten für die Durchführung des Großevents gab Grosse mit 14,5 Millionen Euro an. Je nach öffentlichem Interesse könnten die Einnahmen zwischen 10 und 13 Millionen Euro in die Stadtkasse zurückspülen. Die Unterhaltungskosten schätzt die Stadt auf 460.000 Euro jährlich. Über die Bewerbung will der Stadtrat Ende Juni entscheiden.