RÜSSELSHEIM – In der Weisenauer Straße beginnt ab Dienstag (26. September) zwischen der Bahnhof- und Marktstraße ein Verkehrsversuch. Statt der beiden Fußgängerampeln werden drei Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) für die Querung der Straße zur Verfügung stehen. Dadurch will die Stadt erproben, ob sich die Situation für den Fußverkehr, der in diesem Bereich eine durchaus hohe Frequenz hat, verbessern lässt. Denn Beobachtungen zeigen, dass die bestehende Situation den Belangen des Fußverkehrs nicht gerecht wird und eine geringe Akzeptanz erfährt. So queren viele Fußgänger*innen die Straße bei rotem Ampelsignal oder abseits der Ampeln im Bereich des Europlatzes, um Wartezeiten zu vermeiden. Dies gefährdet nicht nur die Fußgänger*innen selbst. Es ist auch problematisch, weil die Marktstraße für einige Kinder Teil des Wegs zur Grundschule Innenstadt ist und sie dies nachahmen könnten.
Aus diesem Grund wird neben den Zebrastreifen auf Höhe der beiden Ampeln ein weiterer auf Höhe des Europaplatzes eingerichtet. Dies erfolgt als achtwöchiger Test, weil beobachtet werden muss, wie sich diese Veränderung auch auf den Auto- und Busverkehr auswirkt.
Damit die Fußgänger*innen, die die Straße queren wollen, frühzeitig von Autofahrenden gesehen werden, ist es notwendig, die angrenzenden Bereiche von parkenden Fahrzeugen freizuhalten. Entsprechende Halteverbotsschilder weisen bereits darauf hin. In diesen Bereichen wird die Stadt während des Verkehrsversuchs Fahrradständer und eine E-Scooter-Abstellzone einrichten, um einerseits ordnungswidriges Parken zu verhindern und andererseits das Angebot an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Scooter in der Innenstadt zu erweitern. Ergänzend wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit im betroffenen Bereich während des Verkehrsversuchs auf Tempo 30 reduziert, um sichere Querungen zu gewährleisten.
Der Verkehrsversuch bringt Verwaltungshandeln und Bürgerwillen zusammen, denn neben der Überlegung der städtischen Zuständigen wurde eine solche Regelung ausdrücklich im Rahmen eines Bürgerprojektes des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ gewünscht. Oberbürgermeister Udo Bausch ist optimistisch, dass sich nach dem Versuch eine bessere Regelung verstetigen lässt: „Jeden Tag stimmen die Fußgänger*innen an diesen Ampeln mit den Füßen über die aktuelle Regelung ab. Dieser Versuch ist für mich vor allem auch die Umsetzung von Bürgerwillen. Zudem kann dies ein Beitrag zu einer attraktiveren Innenstadt sein.“
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main