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„Vollendung der geometrischen Abstraktion“ durch Dr. Herbert Beck Bedeutende Kunstausstellung im Gonsenheimer Rathaus

Dr. Herbert Beck ist der Gründer des Transsuprematismus. Foto: Mandy Kramer

GONSENHEIM – In einer Reihe mit van Gogh, Picasso, Kandinsky und Malewitsch zu stehen, kann kaum jemand von sich behaupten. Der Virtuose Dr. Herbert Beck tritt als Gründer des „Transsuprematismus” jedoch in die Fußstapfen dieser berühmten Künstler.

In seiner jüngsten Ausstellung im Barocksaal des Gonsenheimer Rathauses zeigte er seine „variierbaren geometrischen Kompositionen im Kontrast mit impressionistischen Arbeiten“. Bei der Vernissage waren Ehrengäste wie die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Manuela Müller-Horn, sowie Ortsvorsteher Josef Aron (Grüne) zugegen. Kulturdezernentin Marianne Große (SPD) war zwar verhindert, würdigte Becks Präsentation jedoch mit den Worten „eine hochkarätige Ausstellung“.

Mit dem ehemaligen Museumspädagogen Dieter Becker schmiedete der mittlerweile 93 Jahre alte Beck direkt nach der Vernissage neue Ideen, um den Transsuprematismus an die breite Öffentlichkeit zu bringen. „Offenbar hält die Kunstwelt den Abstraktionsprozess in der Malerei für beendet“, bedauert Beck und drückte in diesem Zuge seine Enttäuschung hinsichtlich der fehlenden Analyse sowie des fehlenden Interesses des Wilhelm Hack Museums in Ludwigshafen aus, welche sich die „Dokumentation der Weiterentwicklung der geometrischen Abstraktion“ zur Aufgabe gemacht habe.

Im Kontrast zeigte er in seiner jüngsten Ausstellung zudem impressionistische Bilder. Foto: Mandy Kramer

Beck bemerkte bereits vor Jahren, dass ein „ganz wesentlicher Schritt nicht vollzogen wurde“. Er wollte „von der fixierten Komposition loskommen“ und vollzog deshalb einen Materialwechsel. Statt einer Leinwand nutzt Beck eine Stahlblechplatte;  geometrischen Formen, etwa aus Plexiglas, werden auf der Rückseite mit Magneten versehen – somit eröffnen sich unendliche Kompositionsmöglichkeiten. „So kann es zu einer Partnerschaft zwischen Künstler und Betrachter kommen – zum ersten Mal in der Bildenden Kunst“, erläutert Beck. Über 100 Jahre habe es gedauert, bis die Bildende Kunst aus dem Gefängnis des Suprematismus ausbrechen konnte und mit den variierbaren transsuprematistischen Kompositionen den Betrachter zur Mitgestaltung anregen kann“.

Wenn er mal irgendwann das Zeitliche segnet, wünscht sich der Künstler eine Verlegung der gemeinsamen Grabstätte mit seiner ersten Frau von Offenbach nach Gonsenheim, um neben dem berühmten Maler Joseph Ferdinand Becker (1846 bis 1877) zu ruhen. Dies sei dann das „Mekka der Kunst in Gonsenheim“, meint Beck mit einem Augenzwinkern. Aber bis dahin sei noch viel zu tun. „Die Kunst muss noch in die Öffentlichkeit. Ich dachte, dies sei meine letzte Ausstellung, aber ich werde wohl noch weitermachen“, so Beck.

Impressionistische Werke des Künstlers sind als Dauerausstellung in der radiologischen Gemeinschaftspraxis Kaltenborn und Willingstorfer in der Emmerich-Josef-Straße 13 zu bewundern. Weitere Infos gibt es unter www.dr-beck.net.

Mandy Kramer