BRETZENHEIM – „Barock bis Moderne“ lautete das Konzert des Trios Piacere beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ im Einkaufszentrum Hans-Böckler-Straße. Es war das vorletzte Konzert vor dem zweiten Lockdown. „Es tut mir für alle Künstlerin der Seele weh, aber wir haben alle Termine für November und Dezember absagen müssen“, sagte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager zu den rund 40 anwesenden Kulturinteressierten. „Sollte sich für Dezember vielleicht doch noch eine Türe öffnen, sind wir zur Stelle.“
Das Trio Piacere besteht aus Julia Shlyfer (Querflöte), Dorothea Herrmann (Klarinette) und Vladlena Porozki (Klavier). Es startete das Konzert mit der Trio-Sonate „Allegro Andante“ von Johann Joachim Quantz. Bei dem sehr lebhaften und fröhlichen Stück wechselten sich Flöte, Klarinette und Klavier in der Melodieführung ab. Alle Instrumente befanden sich im Einklang und die drei in Schwarz gekleideten Musikerinnen gaben auch optisch ein sehr harmonisches Bild ab. Es folgte die Prelude in h-Moll von Johann Sebastian Bach in der Überarbeitung von Alexander Siloti. Solokünstlerin war hier Pianistin Vladlena Porozki. Dieses getragene und schwermütige Stück passte sehr gut zur aktuellen Jahreszeit und auch zur allgemeinen Corona-Lage. Weiter ging es mit Johannes Brahms‘ Sonate Es-Dur für Klarinette und Klavier. „Sie zählt zu seinen Spätwerken“, erläuterte Klarinettistin Dorothea Herrmann, die durch den Abend führte. „Der Satz verbindet volkstümliche Anklänge mit schwarzer Romantik.“ Im zweiten Teil des Konzertes gab es weitere Klassiker der Musikgeschichte von Franz Schubert, Robert Schumann und Camille Saint-Säens zu hören. Die rund 40 Zuhörer spendeten dem Trio für dessen virtuose Darbietung kräftigen Applaus.
Das Trio Piacere konzertiert regelmäßig in verschiedenen Spielstätten mit Orgel oder Cembalo, die das Klavier ersetzen. Das Ensemble wird auch durch Solosängerinnen und Solosänger des Mainzer Staatstheaters erweitert und kombiniert.