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Waschstraße für Gefahrgut-Unfälle Feuerwehr Rüsselsheim nutzt die Bushalle der Stadtwerke, um den Aufbau einer Dekon-Strecke zu üben.

Foto: Feuerwehr Rüsselsheim

RÜSSELSHEIM – Der Boden ist großflächig mit Folie ausgelegt, darauf stehen drei Zelte samt Gerätschaften – fertig ist die so genannte Dekon-Strecke. So eine Waschstraße zur Dekontamination von Verletzten, die mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind, wurde kürzlich in der Bushalle der Stadtwerke Rüsselsheim übungshalber aufgebaut. Binnen 45 Minuten war alles einsatzbereit.

„Ich bin zufrieden“, resümiert Bernhard Kuczewski, Fachberater für Einsätze mit Gefahrgut bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Rüsselsheim. Tobias Zöller vom Rüsselsheimer Amt für Brandschutz stimmt ihm zu. „Das ging zügig“, sagt er und fügt hinzu: „Aber das war auch zu erwarten.“ Denn die Dekon-Einheit der FFW Königstädten – ein Teil des Umwelt- und Gefahrstoffzugs (UGZ) der Feuerwehr Rüsselsheim – übt den Aufbau so oft, da sitzt jeder Handgriff. Dieser Zug ist beauftragt vom Katastrophenschutz des Kreis Groß-Gerau und vom Land Hessen und für den gesamten Landkreis zuständig. Zum UGZ gehört auch der Malteser Hilfsdienst.

Geübt wird regelmäßig, einzelne Komponenten der Dekon-Strecke einsatzbereit zu machen. Ein- bis zweimal im Jahr befassen sich die Einsatzkräfte auch mit dem Zusammenspiel aller Komponenten, so geschehen jetzt bei den Stadtwerken Rüsselsheim. Deren geräumiges Busdepot wurde ausgewählt, um auch bei etwaigem Regenwetter im Trockenen arbeiten zu können. Dort waren elf Feuerwehrleute, fünf Aktive des Malteser Hilfsdiensts und drei Vertreter des Kreises Groß-Gerau.

Diese Übung hielt die Wehr auch schon direkt am GPR Klinikum Rüsselsheim ab. Im Krankenhaus würden auch verunglückte, mit biologischen, chemischen oder radioaktiven Stoffen kontaminierte Menschen versorgt. Zuvor allerdings müssen die Gefahrstoffe vom Körper abgewaschen werden.

Dazu wird der Patient durch die drei beheizbaren Zelte geschleust, beginnend mit dem Bereich des Entkleidens, ehe es in der nächsten Abteilung ans Waschen geht. Letztlich wird der Patient mit Wechselkleidung versorgt und dem Klinikpersonal übergeben. Für Verletzte, die nicht mehr gehen können, hält die Wehr eine Trage vor.

Als Waschsubstanzen werden, je nachdem, um welche Gefahrstoffe es sich handelt, bestimmte Seifen verwendet. Auch das Anrühren dieser Seifenlauge wird geübt. Das Waschwasser wird aufgefangen und fachgerecht entsorgt.

Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer freut sich, dass Feuerwehr und Malteser Hilfsdienst in der Bushalle der Stadtwerke das passende Umfeld für ihre Übung gefunden haben:
„Wenn wir eine im Ernstfall so wichtige Arbeit wie die der Feuerwehr und der Rettungskräfte unterstützen können, tun wir das sehr gerne.“

Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH