MAINZ – Tritt ein medizinischer Notfall ein, geht es mitunter um Minuten. Bei den alarmierten Notfallsanitätern muss dann jeder Handgriff sitzen. Und damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt, müssen die Männer und Frauen ständig trainieren und entsprechenden Unterricht besuchen.
Seit der Einführung der Ausbildung zum Notfallsanitäter im Jahr 2014 haben sich die Methoden des Unterrichts stetig weiterentwickelt. Gestiegen ist der Anteil an praktischen Übungen, welche möglichst realitätsnah dargestellt werden sollen.
Im Aus- und Weiterbildungszentrum des ASB Kreisverbands Mainz-Bingen machen die praktischen Übungen schon länger einen großen Teil des Unterrichts aus. Dargestellt werden Fälle, beispielsweise ein schwerer Sturz beim Abstauben des Regals, und das mit einer entsprechenden Kulisse, was für mehr Praxisnähe bei allen Beteiligten sorgen soll.
Neu ist, dass über eine spezielle Trainings- und Simulations-Einheit (TSE) erstmals der gesamte rettungsdienstliche Einsatz von der Versorgung an der Einsatzstelle über die Transportentscheidung, die Transportbegleitung im Rettungswagen bis hin zur Übergabe an die aufnehmende Klinik abgebildet werden kann.
Über die TSE ist dazu nur ein einziger Raum notwendig: Über 26 unterschiedliche Szenarien – vom Wohnzimmer bis hin zum Bahngleis – können verschiedene Kulissen dargestellt werden – ähnlich wie bei einem Filmset. Steht hier das Regal, an dem sich der Sturz ereignet hat, befindet sich sozusagen gleich nebenan der Nachbau des Inneren eines Rettunsgwagens. Die Übung wird mit Kameras aus sechs verschiedenen Perspektiven aufgezeichnet und kann schließlich direkt oder im Anschluss angeschaut und analysiert werden.