Start Rheinhessen/Mainz Wildtierrettung Köngernheim

Wildtierrettung Köngernheim

Foto: Katharina Di Carlo
Foto: Katharina Di Carlo

KÖNGERNHEIM – Ausschlafen steht für die meisten Menschen am Wochenende ganz oben auf der Prioritätenliste. Nicht so bei den ca. 25 hochmotivierten Helfern, die sich am Samstag, den 19.06., um 4 Uhr in der Früh auf den Feldern rund um Köngernheim, Friesenheim und Undenheim trafen, um Wildtiere zu retten. Landwirt Hubert Fery von der Selztal-Ranch hatte gemeinsam mit dem Köngernheimer Jagdpächter Karl Gerhard und den Jägern der umliegenden Orte diese Aktion gestartet, an der der Verein Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück e.V., Reiter der Selztal-Ranch sowie viele freiwilligen Helfer beteiligt waren.

Da das Gesetz es verbietet, wildlebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu verletzen oder zu töten, müssen die Landwirte vor dem Mähen aktiv werden, um in den Wiesen versteckte Kitze, Jungvögel und andere Tiere aufzuspüren und zu sichern. Und hier kommt der Verein Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück e.V., der sich 2020 gründete und von Spenden finanziert, ins Spiel. Simon Wittig flog mit seiner Drohne, die über eine hochauflösende Wärmebildkamera und einen Laserentfernungsmesser inkl. Positionsbestimmung verfügt, die Felder ab, um so die versteckten Tiere aufzuspüren. Dank der modernen Ausstattung lassen sich mit diesen Drohnen nicht nur größere Tiere, sondern auch kleine Vögel in ihren Nestern aufspüren.

„Ursprünglich wollten wir eine Stunde später anfangen, doch aufgrund der hohen Temperaturen musste der Beginn vorverlegt werden“, erklärt Jäger Norbert Schneider aus Köngernheim. Denn ab einer gewissen Temperatur lässt sich nur noch schwer unterscheiden, ob es sich bei dem Fleck auf der Kamera wirklich um ein Tier oder nur um einen aufgeheizten Stein oder ähnliches handelt.

Für Schneider sind diese Aktionen besonders wichtig: „Oftmals verbindet man mit dem Jäger nur das Erschießen von Tieren. Doch unser Anliegen ist selbstverständlich auch der Schutz und die Hege der Tiere.“ Wiederholt haben sich die Jäger aus drei Gemeinden zusammengetan, um die Tiere zu schützen.

Im letzten Jahr hat man den Einsatz der Drohne das erste Mal genutzt und damit 4 Kitze gerettet. Dieses Jahr konnten 6 Rehkitze, 2 Hasen und eine Fasanenhenne mit 10 Küken auf diese Weise vor dem Mähwerk geschützt werden.

Die Tiere werden von den Helfern gesichert und nach dem Mähen wieder an Ort und Stelle gebracht, wo sich die Muttertiere dann wieder um sie kümmern.

Dank der zahlreichen Helfer war die Arbeit in diesem Jahr schnell getan und man konnte sich gegen 7 Uhr bei einem reichhaltigen Frühstück, das Uschi Fery vorbereitet hatte, für den weiteren Tagesverlauf stärken.

Hubert und Uschi Fery bedanken sich nochmals bei ALLEN, vor allem bei Simon Wittig vom Verein Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück e.V, für den unkomplizierten und reibungslosen Einsatz.

Katharina Di Carlo