Start Hessen Wintervitamine direkt vom Feld: Wirsing auf dem Rüsselsheimer Wochenmarkt

Wintervitamine direkt vom Feld: Wirsing auf dem Rüsselsheimer Wochenmarkt

Marktbeschicker Stefan Schad - Foto: Stadt Rüsselsheim am Main/ Fotograf: Peter Thomas

RÜSSELSHEIM – Frisch und grün leuchten die Köpfe mit den typischen, gekräuselten Blättern: „Winterzeit ist Wirsingzeit“, erklärt Gemüsegärtner Stefan Schad. Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Kohlsorte schmeckt nicht nur gut, sondern sie ist auch gesund. Unter anderem ist der Wirsing reich an Vitamin C und B-Vitaminen, aber er enthält auch viel Eisen und Eiweiß – der optimale Begleiter für einen leckeren und gesunden Start in das neue Jahr.

Am Stand der Familie Schad auf dem Wochenmarkt in Rüsselsheim am Main ist das Wintergemüse dienstags wie samstags derzeit besonders gefragt. Was die Kunden besonders freut: „Unser Wirsing kommt quasi direkt vom Feld“, sagt Seniorchef Helmut Schad. Am Vortag geerntet, liegen die Kohlköpfe am nächsten Morgen auf dem Wochenmarkt aus.

Der Alleskönner ist unempfindlich gegen Kälte
Mittlerweile ist der landwirtschaftliche Betrieb aus Bauschheim schon in der fünften Generation auf dem Rüsselsheimer Wochenmarkt präsent. Diese Tradition steht nicht nur für Kompetenz im Gemüseanbau, sondern auch für umfangreiches Wissen rund um die Verarbeitung der Produkte. „Dass die Kunden uns nach Rezepten für den Wirsing fragen und dass wir dazu gerne Auskunft geben, gehört zum besonderen Charme des Wochenmarktes“, sagt Stefan Schad.

Tatsächlich lässt sich das Gemüse sehr vielfältig zubereiten. Von der gedünsteten Beilage zu Fleischgerichten reicht die Bandbreite bis zum Auflauf mit Käse oder der Kombination mit Fisch. Auch in einem vitaminreichen Salat machen sich die Blätter gut. Zum genüsslichen Ausprobieren haben die Marktbesucher noch einige Zeit. Denn der auf dem Feld gegen Kälte recht unempfindliche Wirsing ist zwar derzeit in seiner absoluten Hochphase. Aber geerntet wird er noch bis ins zeitige Frühjahr hinein, erläutert Stefan Schad.

Der „grüne“ Kohl
Der Wirsingkohl, wie wir ihn kennen, wurde vermutlich im 16. Jahrhundert in Italien erstmals beschrieben. Zur Herkunft aus dem romanischen Kulturkreis passt, dass im Wort Wirsing das lateinische Adjektiv „viridis“ (grün) steckt. Der „grüne Kohl“ wird seit mehr als 200 Jahren in Deutschland angebaut. Aktuell ernten die Landwirte in der Bundesrepublik jährlich etwa 30.000 Tonnen davon.

Gemüsebauern wie die Familie Schad aus Bauschheim begleitet die Kohlsorte fast das ganze Jahr über, sagt Stefan Schad: Ab Mai werden die ersten frühen Sorten geerntet, der letzte Winterwirsing steht manchmal noch bis im April auf dem Feld.

Regionale Produktkompetenz
Wer mehr zu dem feinen Gemüse und seinen Möglichkeiten wissen möchte, ist bei den Beschickern der Rüsselsheimer Wochenmärkte genau richtig: Hohe Kompetenz rund um die sehr häufig regionalen Produkte zeichnet die Teams an den Ständen aus.

„Dieses Wissen und der Dialog mit den Kunden sind besondere Stärken des Einkaufs auf einem Wochenmarkt“, sagt Alexander Fistric, Marktmeister von Rüsselsheim am Main. Insgesamt gibt es vier Märkte in der Stadt: dienstags und samstags auf dem Marktplatz in der Innenstadt, mittwochs in Königstädten am Einkaufszentrum und donnerstags im Dicken Busch II.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales