RÜSSELSHEIM – Für die Mittagessenversorgung an Schulen setzt die Stadt Rüsselsheim am Main neue Qualitätsstandards. Die Stadt muss die Konzession für das Schulessen neu ausschreiben, nachdem der Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister turnusgemäß nicht mehr verlängert werden kann. Bei dieser Gelegenheit wurden neue Vorgaben für das Essen festgelegt und auch die Schulgemeinden beteiligt. „Wir haben die Schüler*innen befragt, was ihnen bei der Schulverpflegung wichtig ist. Die Ergebnisse flossen genauso bei der Ausschreibung mit ein wie Klimaschutzaspekte, wie zum Beispiel die Regionalität und Saisonalität. Damit werden wir nicht nur unserem gesetzlichen Auftrag im Rahmen des Ganztagsangebots gerecht, sondern sorgen außerdem für eine angemessene Qualität der Speisen und für eine Stärkung des Umweltbewusstseins“, sagt Bürgermeister Dennis Grieser zur eingebrachten Vorlage, die die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzungsrunde beraten werden.
Im Rahmen des Ganztagsangebots wird an allen 17 Schulen in Trägerschaft der Stadt Rüsselsheim warmes Mittagessen angeboten. Derzeit sind mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche für das Mittagsessen an den Schulen der Stadt angemeldet. Das entspricht etwa einem Viertel aller Schüler*innen, dabei ist durch den Ausbau des Ganztagsangebots künftig mit Steigerungen zu rechnen. Die neue Konzession für das Schulessen beginnt zum neuen Schuljahr 2023/2024 und wird zunächst für vier Jahre vergeben. Neben der Zubereitung und Anlieferung der Speisen ist der Dienstleister auch für die Essensbestellungen, Ausgabe und Abrechnung verantwortlich und reinigt die Schulküchen.
In der Leistungsbeschreibung legt die Stadt fest, welche Bedingungen der Dienstleister erfüllen muss. Bei der Erstellung der Leistungsbeschreibung wurden die Schulen über ein Beteiligungsverfahren eingebunden. Dazu wurde der Ist-Stand analysiert, es fand ein Erfahrungsaustausch per Online-Konferenz statt. Im Vorfeld konnten die Schüler*innen außerdem per Fragebogen ihre Meinung zu Qualität und Auswahlmöglichkeiten des Essens, Aufenthaltsqualität in den Mensen sowie ihre Wünsche zum Thema Mittagessen abgeben. Der Stadtschüler*innenrat und der Stadtelternbeirat sind auch in das Beteiligungsverfahren involviert.
Als Standards für die Essensversorgung wurde festgelegt, dass es mindestens zwei Menüs, davon durchgehend ein vegetarisches Essen zur Auswahl gibt. Zudem sollen die Wünsche der Schüler*innen bei der Speiseplanung berücksichtigt werden. Mindestens 80 Prozent der verwendeten Lebensmittel sollen bio-zertifiziert sein. Außerdem sollen die Menüs nach Möglichkeit aus saisonalen und regionalen Produkten bestehen. „Mit diesen Standards nehmen wir Einfluss auf Transportwege und Produktionsbedingungen und schaffen ein Bewusstsein für klimafreundliche Ernährung. Damit setzen wir außerdem Vorgaben aus dem von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Klimaaktionsplan um“, sagt Grieser abschließend.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main