HECHTSHEIM – Die große biologische Vielfalt der Hechtsheimer Bankette und Wegrandstreifen war jetzt Thema im Ortsbeirat. Die für Biotopflächen zuständige städtische Mitarbeiterin Annette Kuchelmeister von der Unteren Naturschutzbehörde stellte dem Gremium den hohen ökologischen Nutzen der rund 50 Zentimeter breiten Randstreifen ausführlich vor. „Viele Kräuter und Sträucher wie der Salbei sind hier zu Hause, sie sind deshalb wichtig für Insekten und Vögel“, erläuterte Kuchelmeister. Die Feldwege im Allgemeinen dienten nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch der Erholung der Bevölkerung sowie Pflanzen und Tieren als Lebensraum. Die 50 Zentimeter breiten Bankette seien auch zum Ausweichen vor Gegenverkehr sinnvoll und förderten den Wasserabfluss sowie den Abfluss von Schlamm.
Eine stadtweite Untersuchung zur Entwicklung der Bankette und Feldwegrandstreifen habe das Ziel, Magerwiesen mit einer großen Artenvielfalt zu erreichen. „Wir sind auf einem guten Weg“, betonte Kuchelmeister. „Wenn wir Schmetterlinge haben wollen, brauchen wir etwa die Brennnessel.“ Die Expertin empfahl allen Gartenbesitzern, einen kritischen Blick auf Modeerscheinungen zu richten. „Steingärten sind für die Natur eine Katastrophe.“
Der Ortsbeirat zeigte sich vom Bericht angetan. Konrad Meier (CDU) warnte vor dem Orientalischen Zackenschötchen. Diese gelbe Pflanze sei aus Südosteuropa eingewandert, breite sich immer mehr aus und mache alles andere platt. „Es ist wichtig, dass die Bankette erhalten bleiben“, forderte Dr. Rupert Röder (Grüne). „Das sage ich zu den anwesenden Landwirten.“ Er regte an, dass sich Hechtsheimer Schulklassen einmal das interessante Biotop auf der Hechtsheimer Tunneldecke am Jägerhaus anschauen. „Im Hof der Frühlingsschule gibt es einen Schulgarten“, erwiderte Ortsvorsteher Franz Jung (CDU). „Das ist für Schüler der kürzere Weg.“